Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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daß ich mich der Gefahr ausſeße, meinen Poſten zu verlieren; aber ih will lieber mit meiner Familie in Armuth leben“ (Graf Lasczansky war ein ſehr wenig begüterter böhmiſcher Kavalier), „als daß ih mich’ niht, ſo lange ich es vermag, mit allen Kräften dagegen ſeßen ſollte, einen Krieg noch länger fortzuführen , | der Deſterreich in das Verderben geſtürzt hat — “als daß “ih mir den Vorwurf machen ſollte, zu dem Unglücke meines Vaterlandes beigetragen zu haben.“

Den entſcheidenden Ausſchlag, daß endlich der Kaiſer, welcher von der Meinung des Baron-Thugut gar nicht abgehen wollte, doch den dringenden Vorſtellungen, Frieden zu ſchließen, nachgab, ſoll der Erzherzog Karl gegeben haben. “ Dieſer Prinz war der erſte, welcher dem Kaiſer über den Zuſtand ſeiner Armeen und über die mißliche Lage des Reiches die Augen öffnete. Während eines Geſpräches darüber geriethen beide Brüder in einen ſo heftigen Wortwechſel, daß man ſie bis in die Antichambre ſtreiten und Franz einige Male mit dem Fuße ſtampfen ‘hörte. Endlich behielt die Wahrheit und der allgemeine Wunſch, zum größten Mißvergnügen des Herrn von Thugut, die

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