Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

Dankes, der Trauer und“ der Hoffnung zu \prechen. Des Dankes — für die Liebe, die er zu ſeinem Volke getragen; denn er liebte es: er bekämpfte ja die drei fürchterlichſten Feinde des Glückes der Menſchheit, die Unwiſſenheit, die Knechtſchaft und die Armuth, welche aus dieſen beiden entſpringt , unermüdet mit allen Waffen, die ihm zu Gebote ſtanden. Die erſte hat er in ihre geheimſten Schlupfwinkel verfolgt ; der künſtlich bereitete Dunſt, der ſo lange für Licht gegolten hatte, verflüchfigte ſih vor dem Glanze der himmliſchen Sonne Wahrheit, und auf dem Altare dieſer Göttin opferte dex Herrſcher als oberſter Prieſter. Der Aberglaube wurde aus den Tempeln Gottes, in denen er bis dahin ungeſtört geniſtet hatte, vertrieben, und verkroch ſich ſcheu in die Spinnſtuben, wo ihm gutmüthige alte Weiber ein Aſyl gewährten; tauſendjährige Vorurtheile , die, von den Machthabern gehegt und gepflegt, der Gewalt der Zeit getrosßt hatten , fielen zuſammen wie morſche Bäume, indem ſie no, wie dieſe, einen fahlen Dämmerſchein um ſh verbreiteten, bevor ſie ganz verfaulten; der Verſtand wurde in ſeine Rechte eingeſeßt, und die Wiſſenſchaft hörte auf, ein Mo-