Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

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drücken ließen, bewies, daß das“ Volk gar nicht zur thätlichen Widerſeßlichkeit geſtimmt und ent{lo}ſſen war. Hätte man ih wirkli< zur Gegenwehr anſchi>ken wollen, ſo wäre wahrlich das ganze Kommando, welches nah drei Stunden aus der Joſeph - und Leopoldſtadt zur Herſtellung der Ruhe herbei eilte, damals ſchon zu ſchwach geweſen, das aufgebrachte Volk ſelbſt mit Gewalt zu bändigen. ;

Aus dieſem Vorfalle ſchloſſen Viele, daß es dem wiener Kabinete mit dem Frieden von CampoFormio nicht re<t Ernſt geweſen ſei; daß man nur die Hand dazu geboten habe, theils die Gefahr eines Bombardements von der Hauptſtadt abzuwenden, theils weil“ man in der feſten Hoffnung lebte, in “Frankreich werde in kurzer Zeit eine Gegenrevolution das zu Stande bringen, was man durch die Gewalt der Waffen bisher nicht hatte durhſeßzen können, weßwegen man nicht unnöthig mehr Blut vergießen wollte. Wenigſtens wurde dieſe Vermuthung dur<h manche Umſtände wahrſcheinlich. Es war bekannt, daß Pitt und folglich auch Thugut bei der Fortſezung des Krieges gegen Frankreich hauptſächlich den Ausbruch