Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts

„In Mahomed’s Paradies, obwohl du ein Ungläubiger biſt. “

Hebenſtreit gab nach, und folgte dem luſtigen Kameraden, der mit ihm dem Rothenthurmthore zuging. Jenſeits des Waſſers ließ er ihm die Wahl, ſ< entweder die Augen verbinden zu laſſen, oder ſein Ehrenwort zu geben, daß er nie und niemandem, ohne Erlaubniß des Lieutenants, das Haus anzeigen werde, in welches er kommen würde; dann bog er, nachdem Hebenſtreit ſich verpflichtet hatte, in eine enge Gaſſe der Leopoldſtadt ein, die ſo {mutig und finſter war, daß ſie jeden Augenbli> ſtrauchelten, und ſih an den Mauern der Häuſer fortſchleppen mußten.

„ Wenn dies der Eingang zum Paradieſe iſt,“ bemerkte Hebenſtreit, „ſo muß man in der That glauben , daß ſehr ſchwer hineinzukommen iſt. Dder vielleicht iſt die Hölle nicht weit ; denn dieſe Gaſſe fönnte ganz gut die Aufſchrift tragen: Per me sì vada nella perduta genle. “

Endlich hielt der Lieutenant vor einem Hauſe, deſſen Außenſeite kein einziges beleuchtetes Fenſter zeigte. Auf ſein dreimaliges leiſes Klopfen wurde das Thor geöffnet ; der Thorweg war erleuchtet,