Die die Grundlagen der Physiognomik

tur trennen? In der Maske? In der vierten Dimension?‘ Mit anderen Worten: ist nicht das Lange an sich immer zu lang und das Kurze zu kurz? Darum ist es so schwer zu sagen, ein breites Gesicht bedeute dies oder ein schmales jenes. Es kommt auf den Rhythmus, auf den Schwung an. Je mehr ein Gesicht von diesem Schwung hat, um so mehr hat es sich von seiner Karikatur entfernt. Was wirSeele nennen, ist in diesem Sinn Schwung. Sie finden diesen darum zuweilen in der Kurve der Lippen, des Kinns, des Nasenrückens wieder, oft in der Art, wie die Ohrmuschel und die Nasenflügel geschnitten sind. Und diese Seele bedeutet niemals genau diese oder jene Tugend und Eigenschaft, sondern Art, Klarheit und Reinheit der Instinkte, Maß und Ganzheit, auch Unberührtheit, Erhebung, Adel. Ich finde sie in den Linien der Gesichter auf athenischen Grabstelen der besten Zeit, auf den Jünglingsköpfen und -gestalten des Parthenonfrieses. Diese Seele ist nicht — und darauf kommt es an — in unserem Sinne individuell. Individualität in einer also gehobenen Welt ist schon Herrschaft. Der antike Mensch hatte keinen Begriff für das, was wir unter Indi' Siehe „Zahl und Gesicht‘.

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