Die die Grundlagen der Physiognomik
Es ist für unsere Zwecke gleichgültig, ob Sie dieses Weltbildein dualistisches nennen und im Dualismus weiter das Postulat des praktischen, des handelnden Menschen sehen; wichtig ist, daß in dem, was wir Typus nennen, diese beiden Welten zusammengefaßt und geeint sind: die beiden Welten des Seins und der Bedeutung. Mit andern Worten, eine Behauptung wie die, daß lange, abstehende Ohren Furchtsamkeit bedeuten, oder Furchtsamkeit als Prima causa lange, abstehende Ohren bewirke — ist nur unter der einen Bedingung richtig, daß Sie einestarre, eine gegebene,bewiesene, eine zu Ende gedachte Welt zulassen oder eine Welt setzen, in der Wort und Ding sich decken, eben die Welt der Typen. Wir begegnen gelegentlich in Büchern, die sich einbilden über die Schulphilosophie hinauszugehen, der, wennich recht rate, auf G. Fechner zurückgehenden Anschauung, daß der Typus als solcher ein Wesen höherer Ordnung sei als das Individuum. Diese Anschauung ist genau so falsch und sinnlos wie jene andere, ihr verwandte, daß die Zeit eine Dimension sei. In der Tat würde der Typus nurin einer solchen Welt jenes Wesen höherer Ordnung sein, in welcher sich auch die Zeit als die vierteDimension darstellen müßte: ineinerschon zu Ende gelaufenen, gewissermaßen endlichen.
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