Die die Grundlagen der Physiognomik

krank, gesund, erotisch, Asket, Mathematiker, Dichter, Minister, Philanthrop, Feldherr, Arbeiter, Fürst, aber sein wahres Gesicht ist die Kindlichkeit. Wo die anderen, von denen die Menschheit das Heil erwartet, weil es bisher immer von dort gekommen war, versagen, dort ist er durch und durch gut. Wo die anderen alle Schauspieler sind: hart, schwer, undurchsichtig, unfrei, böse, dort ist er leicht, leuchtend und gütig. Er ist in der Tat, so wie wir ihn verstehen, der Widerpart des Schauspielers und darum die Rettung des Zeitalters.

XXIV Typen mischen sich, und so entstehen neue. Ist nicht aus der Mischung des kindlichen Menschen mit dem Schauspieler ein neuer, sehr gegenwärtiger Typus entstanden: der des Tänzers? Im letzten großen deutschen Schauspieler, in Josef Kainz, war der Übergang dazu schon angedeutet. Wird dieser Tänzer des zwanzigsten Jahrhunderts nicht den Schauspieler desneunzehnten verdrängen? In allem, ım Ausdruck, in der Moral, in den Konfessionen, in der Dichtkunst, auch in der Politik? Ich sehe im expressionistischen Maler oder Dichter diesen Tänzer. Für den Tänzer gelten die für den Dichter des neunzehnten Jahrhunderts so wichtigen Konfes-

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