Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Illuſtrierte Geſchichte des Welikrieges 1914/17.

6 — R zoſen verloren damit einen Punkt, dex ihnen gute Einbli>e E — Das führte Zu einer neuen “Erregung der öffentlihen

in das Gelände hinter der deutſhen Front geboten hatte.

Am Abend des 6. Mais hatte ſi< die Schlagkraft der Franzoſen ſo ziemlih erſ<höpft. Jnfolgedeſſen kam es am nächſten Tage mehr zu Einzelkämpfen, ſo zwiſchen der Hurtebiſe-Ferme und Craonne, am Winterberg und im

Raume von Cerny, ſowie von Vauxaillon bis Corbeny. |

Vorteil exreihen. Jn den anſchließenden wurden die Kämpfe ebenfalls wieder Teb- |

Nirgends konnten die Franzoſen au< nur den feinſten

Abſchnitten bis nah Reims | |

- Meinung in Frankreich, ſo daß die franzöſiſhe Regierung Zziemlih raſ< ihre Folgerungen zog. Sie hütete ſih- zwax, das Mißgeſchi> in vollem Umſange einzugeſtehen, aber

ſie entſeßte den General Nivelle, der mit fo großen Hoffnungen begrüßt worden war, des Obertommandos und übertrug es dem General Pétain. — __ Im Verlauf dex leßten Zuſammenſtöße hatten die Feinde ſtärker als einige Zeit vorher von ihren Lu ft ſtre i t-

hafter. Jm Norden von Reims, nordweſt= lih von Berméricourt, gingen die Franzoſeu nah Éxzem, aber heftigem Trommelfeuer zweimal zum Angriff vox, um, ſih einen Weg in den Rüt>en der Deut=ſchen Brimontſtellung zu bahnen. Zunächſt erzielten ſie einige Fortſchritte, doh wurden ſie gegen fünf Uhx na<hmittags na<h heftigen Nahkämpſfen, in denen die Hand_granaten das Hauptkampſmittel bildeten, wieder in ihre Ausgangspunkte zurücge— Wiebe: i e _ Ein. deutſcher Regimentſtab wurde dort mit in ein Gefecht verwid>elt. Er lag mit der Reſerve von 5 Maſchinengewehren, etwa 30 Mann ſtark, unweit einer Feldbatterie, als plögli< ein Regiment Turko und Zuaven vor ihm auftauhte. Raſh gingen die wenigen Leute in Stellung und [hoſſen, was aus den Gewehren hinaus=ging. Die Feinde ſtußten, und auf einmal machte das ganze farbige Regiment vor dem Regimentſtab kehrt. Jett mußte raſ<_die Artillerie eingreifen. Die Batterie be= fand ſih in Deng und. <hoß na< vorn ſtatt nah re<hts. Sofort wurden die zwei Geſhüße aus den Löchern gezogen und im freien Felde aufgeſtellt (ſiehe Bild Seite 9). Die Kanoniere waren verwundet odex tot, an ihrer Stelle griffen Melde-= gänger und Ordonnanzen in die Speichen, und Telephoniſten rihteten und luden die Geſhüße. Dann ſchoſſen ſie mit Kartät- ſchen in den mit Verſtärkungen zurü>= fehrenden Feind. Während dieſer Zeit war ein Bataillon des Regiments herbeigeeilt. _[<wärmte in breiter Front aus- und'ging gegen die farbigen Franzoſen vor. Heiß entbrannte der Kampf. Geſhüße, Ma=ſhinengewehre und Jnfanterie vereinigten ihr Feuer. und verwehrten- den Angreifen = Das Vorwärtskommen- Der Gegner wankte zum zweiten Male

mit ſeinen

und floh, als neue deutſche Reſerven in den Kampf eingrifſen. Bei Cerny entriſſen die Deutſchen ihren Gegnern wieder

ein Stü> des ihnen zuvor verloren gegangenen Bodens,

verbeſſerten dadur< ihre Stellung und nahmen 1 Offiziex

und 134 Mann gefſange1t. Ein glücklicher Vorſtoß öſtlich von Chevreux, bei dem ein Franzoſenneſt in unmittelbarer Nähe der deutſ<hen Linien geſäubert wurde (ſiehe die farbige

Kunſtbeilage), brachte den Deutſchen ebenfalls Gefangene

ein. So ſahen ſi die Franzoſen ſ<ließli<h auf der ganzen

Angrifſsfront allmählih wieder in ihre Ausgangslinien Zzu-

rü>gedrängt. Eine irgendwie weſentlihe Veränderung der Stellungen war ſeit dem Beginn des Angriffs niht erzielt

worden. Überall handelte es ſi nur "um Unbeträhtliche |

Stellungsverſchiebungen. : ES _Eineé der günſtigſten Einbruchſtellen für den Feind bildete die ſüdlih von Malmaiſon liegende St.-Berthe-Ferme- Doct

rüden des Chemin des Dames überwinden konnten, ihrem Kampſziele alſo am nächſten kamen. Die Ferme liegt 400 Meter nördli<h abwärts vom Chemin des Dames. Hier ſeßten nun hanſeatiſche, oldenburgiſche und ſ<lèswigholſteiniſhe Truppen einen fräftigen Gegenſtoß an und

__ Damit waren die weſentli<ſten Erfolge dex Rieſenſ<hlahten oom 16. bis zum 19. April und vom 4. bis zum 6. Mai, die in der Erwerbung dex St.-Berthe-Ferme und des Winterberges beſtanden hatten, den Franzoſen wieder entriſſen.

deur des 4. Niederſchleſiſchen Infan-

terieregiments Nr. 51, hat das Eichen-

laub zum ODerden Pour le Mérite

E erhalten.

_ Oberſtleutnant SchwerX,- der in den Kämpfen ira Weſten ſchwer verwundet wurde, iſt der erſte niht der Generalität angehvortge Offizier, dem dieſe Auszeih=nung zuteil wurde. Den Oxrden ſelbſt erhielt er im Herbſt 1916 bei ven Kämp-= fen an der Somme, in vener er ſi

Regiment- wiederholt beſon-

‘ders hevrvortat. :

an der engliſhen Front ſtiegen zahlreihe

Abwehrgeſ<hüße und Jagdflieger bekämpft wurden. Am 6. Mai wurden 14 feindliche Flugzeuge außer Gefecht geſeßt, und în den nächſten Tagen bewegten ſih die Ver=-

hervor, wie Leutnant Wolff, der am 13. Mai ſeinen 830. Gegner beſiegte, unD

der am gleichen Tage ſeinen 24. Erfolg er=xang, furz darauf aber leider verwunDet wurde. Die Deutſchen entwi>elten in der _Fliegerbekämpfung überhaupt eine große Geſchi>lichkeit. Während ihr eigener Ver-

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VU - Boot = Krieges ließen Engländer und

niederzuwerfen, weil ihnen das auf dem

wurde für ſie immer größer, denn die Transporte von Munition und Lebensmitteln wurden von den U-Booten und

tänleutnant Launburg griff am 30. April den mit Truppen Und Kriegsmaterial na<

“Saloniki beſtimmten franzöſiſhen Transportdampfſer „Colberg“ ‘an und verſenlte

Mittelmeer. Das Schiff ging innerhalb fünf Minuten unter Ein engliſcher Truppentransportdampfer von über 10 000

Tonnen wurde im öſtlihen Teile des ſüdlichen Mittel- _meeres ebenfalls verſenkt. Au das engliſhe Flottenbe= gleitſchif} „Lavender“ fiel am 5. Mai einem Torpedo zum

Dpfer. Faſt täglich erſchienen neue Liſten über die Ver-

räften Gebrau<h gemaht. Was den Fliegern an Güte . : fehlte, ſollte thre Maſſe exſeßen. Beſonders

Flugzeuge auf, die dur< die deutſhen

luſte dex Feinde in ähnlicher Höhe. Einzeme deutſche Flieger traten wieder beſonders

Leutnant Lothar Freiherr v. Richthofen,

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luſt im April nux 74 Flugzeuge und 10 Feſſelballone betrug, verloren die Gegner im gleihen Zeitraum 362 Flugzeuge und 29- Feſſelballone, wovon allein im Luftfampf 299 Flugzeuge überwunden wurden.

Wie in der Luft, \o- wurde den Fein= den auh zur See der*deutſhe Wagemut immer läſtiger. Unter dem Dru> des

_ Franzoſen die Rieſenſhlahten in Frank rei in furzen Pauſen einander folgen,

um die Deutſhen auf dem Lande endlih

Meere niht gelingen wollte. Die Gefahr

- Minen in ſteigendem Maße bedroht. Kapi-=

ihn vor dem Kanal von La Galiſe im

nihtung von Schiffen. Die Tätigkeit der deutſchen U-Boote SS ‘blieb aber niht nur auf Kampfhandlungen gegen Fahrzeuge

beſchränkt, ſie umfaßte vielmehr gelegentlih au< Angriffe

auf Orte an den Küſten, wie zum Beiſpiel am 29: April, E V-Boot den engliſhen Hafen Scarborough bez Go.

N eutſche Torpedoboote, die in den Hoofden kreuzten,

ſtießen in der Nacht zum 18. Mat auf einen engliſhen

| Handelsdampfex, der dur Zerſtörer geleitet wurde. Der | Dampfer wurde verſenkt, ein feindlihes Torpedoboot im ) _Nachtangriff dur< Geſchüßtreffer mehrfach beſhädigt. Die war der einzige Punkt, an dem die Franzoſen den Höhen-

Deutſchen kehrten wohlbehalten an ihrên Ausgangspunkt -

Franzoſen und Deutſche zuſammentrafen: Die franzöſiſchen Schiſſe erhielten zahlreiche Artillerietreffer, während die

|} deutſchen ohne Beſchädigungen in ihren Hafen wieder ein- | brachten nach exrbittertem Ringen die Ferme in thren Beſiß. | | | E E e

laufen fonnten.

Die Rührigkeit der Deutſchen zur See rief im Mai au |

| ſtärkere engliſche Abwehrträfte auf den. ‘ßlan. Gelegentlih

unternahmen die Engländer mit Luft= und Seeſtreitkräften Angriſfé auf Heebrügge. Allerdings wagten ſich die eng-

Zzurü>. Am 20 Mai entſpann ſih ein neues Gefe<ht vor der flandriſhen Küſte (ſiehe die Bilder Seite 12), bei dem