Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

C deren blieb nur die Wahl zwiſchen Gefangenſchaft Und. | ſten Seuchen ſein. Im Stellungskrieg iſt man deshalb zum Bau weitreihender Waſſerleitungen von einwandfreien

“in Wahrheit beſtellt war.

__ In der Sanitätsausrüſtung des Heeres ſpielt die Apotheke immer no< eine bedeutende Rolle, wenn auch die Haupt- | tätigkeit des Apothekers niht mehr na< der Anſchauung früherer Zeiten in der Anfertigung von Rezepten beſteht.

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_Lagerpläßen 9! __den Trinkwaſſers.

Tod. Solche „Heldentaten“ werfen ein ſonderbares Licht auf den Geiſt, der in dem neuen Rußland der Revo= lution herrſchte, und ſie zeigen der Welt, wie es mit der &retiheit und Kultux, für die Rußland zu kämpfen vorgab,

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: Die ¿Feldapothefe. Von Chefarzt Dx. Vulpius (Landwehrfeldlazarett Nr. 13). __ (Hierzu das untenſtehende Bild.) LS ;

Die ehrwürdige Kunſt des Pillendrehens iſt dur<h die fabrikmäßige Herſtellung von genau abgewogenen Arznei= mitteln in Tablettenform hier gänzlih außer Übung gefommen , viele e Löſungen werden — ebenfalls in genauſter Abmeſſung und keimfrei gemaht — in zuge\<molzenen Glasröhrchen ſtets gebrauchsfertig mitgeführt, und au das Pflaſterſtreichen iſt längſt ins Fabelbuch- ge-

Vetta .

ſchrieben, denn unſere hzutigen Verbandſtoffabriken liefern

alle nur denkbaren Pflaſter in einer Vollkommenheit, die in der ſpäteren Kriegszeit nur durch den Gummimangel etwas beeinträhtigt wurde. Nichtsdeſtoweniger gehört die Arzneiwage, die Reibſchale und dex Kochkolbén no< immer zu dem weſentli<ſten Handwerkszeug des Feldapothekers, wenn auh das Shwergewicht ſeiner Tätigkeit in der Verwaltung und Verausgabung dér Arzneien, der Verbandmittel und

Des geſamten" mediziniſh-<irurgiſhen Geräts liegt. Hier- |

mit iſt vielfah eine umſtändliche pfleglihe Behandlung dieſer Artikel verknüpft. So malß vox allen Dingen den aus Weichgummi hergeſtellten Gegenſtänden, wie Schläuchen Kathetern, Magenſonden, und den dem Verroſten ausgeſezten Jhnſtrumenten ſtete Sorgfalt gewidmet werden. Außerdem bedingen die fortlaufenden Bezüge aus den Sanitätsniederlagen einerſeits und die ſtändigen Abgaben an die Lazarette und Truppen anderſeits eine umſtändliche Buchführung und ſ<hwierige Verrehnng. | __ Der Apothek?r muß dem Arzt bei chemiſchen Unterſuchungen der Abwurſſtoffe, des Mageninhaltes und ähn- | lihem mit Rat und Tat zur Seite ſtehen; eine beſonders wichtige Aufgabe chemiſcher Unterſuhung fällt ihm aber auf geſundheitlihem Gebiete zu dur< die Unterſuhung und fortlaufende Prüfung des für die Truppen in ihren der Ortsunterfünften zur Verfügung ſtehenVon ſeiner Beſchaffenheit hängt ja oft das Wohl und Wehe großer Heeresteile ab; es kann die er- |

Das Junere einer deutſchen Feldlazarettapotheke in Mazedonien... Ï

friſhendſte Labung, aber au< der Verbreiter der gefährli<-

Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/18.

Quellen bis in die vorderſten Gräben oder ferne - Ortsunterkünfte geſchritten und hat dur< die Einrichtung gewaltiger Selterwaſſerfabriken für ein billiges UnD er-

friſhendes Getränk geſorgt. 5

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__ Jſt der Apotheker außerdem geprüfter Nahrungsmittelhemifer, ſo gehört er damit einer beſonderen Klaſſe an und

wird von den Proviantämtern mit entſpre henden Unter=-

ſuchungen betraut. Auch im Krieg gegen Ratten, Fliegen |

und ſonſtiges Ungeziefer hat er ſi oft geſundheitlih zu

Während die Apotheken der Kriegslazarette (unſere

Abbildung zeigt eine ſolche), die in Etappenorten feſtliegen,

von vornherein als ſtändige Anlagen eingerichtet und aus-

“geſtattet werden, ſind die vorderſten ärztlihen Verſorger

der Truppen: die Sanitätsfompanie und das Felölazarelt

mit fahrbaren Apotheken, den Sanitätswagen, dausgerüſtet. In ihnen ſind alle nötigen Gefäße, Arzneimittel und M

ſrumente in ſinnreihſter Weiſe und mit ausgeſuchte ſter Raumausnußung in ausziehbaren Regalen und Kaſten

| untergebra<ht. Das Verde> des Wagens bietet — nah

hinten überſchießend — ein Shußdah, unter dem im / C Mhallan einem Darm.

dau auf dem Marſch oder __dem nux für furzen Gebrau hergerichteten Hauptverbandplaß gearbeitet werden ftann. Richtet ſih das Feldlazarett auf längere Zeit in einer Ortſchaft ein oder bezieht _— wie im Sktellungskriegvielſah — “auh dex __Hauptverbandplaß einen _ Dauernden Unterſtand, fo iſt im Handumdrehen ein geeigneter Raum mit den _dem Sanitätswagen entnommenen Regalen und Schubladen zu einex Apo= theke umgewandelt, die den Uns von daheim gewohnten Anbli> von Net_Ugkeit, Sauberkeit und Ordnung bietet. e E Dazu kommt dex häu=fig vorhandene und dux< ſein Gewerbe gezüchtete Schmuſſinn des Apothe‘kers, derſihjeßtzwarniht — C mei Binlſäbuna ſei nex Tränklein und Zubinden der Arzneiſlaſchen mit zierlihen

Phot, Berl, Jlluſtxat.-Geſ. m, b. H. E

| Hüllen genugtun kann, womit ex jedoch meiſt ſeiner Arb*il-

ſtätte einen ebenſo wohnlichen wie gefälligen Anſirich verleiht. ___ Jn der Apotheke werden neben Arzneien und Verband=-

mitteln auh die Krankheitverhütungsſtoffe verwaltet und ‘ausgegeben, die — aller Jmpfgegnexr|chaft zum Troß —

“es allein ermögliht haben, daß wir unſer viele Millionen

ſtarkes und den verſchiedenſten fimatiſhen Einflüſſen ausgeſeßtes Heer frei von ausgedehnten verheerenden Seuchen

halten, ja den fur<tbar heimtüdiſhen Feind unſerer Ver“wundeten, den Wundſtarrkrampf, im Keime erſti>en Tönnen. Da die Schußſtoffe, die Sera, nur von beſ<hränkter Halt| barkeit ſind, muß über den Zeitpunkt ihrer Erzeugung und “ Verausgabung genau Buch geſührt und die niht mehr

zuverläſſigen wieder eingezogen werden. E die Tätigkeit des

|. Apothekers, wenn unter ſeiner Leitung Leichkkranke oder Erholungsbedürftige dur< Wald und Flux ſ{<hweiſen, um

Arzneikräuter zu ſammeln, die nach ſorgfältiger Tro>nung den heimiſchen Niederlagen zugeführt werden “Haben wix abex in Kindheitstagen den Apotheker ge-

| [<äßt, weil ex als Gegengewicht gegen ſeine bitteren ArzE lieferte, ſo hat er ſi ‘vielfa<h au< im Felde als Spender guter Tropfen bewährt, die — dur< ſpurenweiſen Zuſaß eines würzigen

Bittermittels — die Bezeichnung als magenſtärkender Heiltrank re<tfertigten. E E

ter aufzuklappenden Tiſh |