Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.
Eniſeliliher und grauſamer als die Koſaken des Zaren
in Oſtpreußen und in Galizien haben vor dreihundert Jahren
die verrohten Kriegsvölker eines Tilly und Wallenſtein in
; — deutſchen Landen auh _ni<t gehauſt. - Raſch ermattend im Angriff, feig einem tapſeren Gegner gegenübex, haben es die
grauſamer, unerbittliher und gewalttätiger aber lernte ſie die ſrieolihe Zivile SS E
O Jlſlrierte Geſichte des Weltfrieges 1914/18.
: Koſaken ſtets gern vermieden, ſi<h auf offener Walſtatt in ____ ehrlihem Kampfe mit dem Feinde zu meſſen. Als um ſo
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_Armeeuniform geſte > worden waren. Als Führer dienten ihnen einige armeniſ<hen Spione, die für ein paar Rubel, und vexlo> dur die Ausſicht auf reihe Beute, ihre eigene Heimat vexſhacherten und verrieten. Jn Ordu ſelbſt ſtießen
die Räuber nirgends auf Widerſtand, da ſi keine türkiſchen
“Truppen in dex Stadt befanden. Beim Anbli> der plöß- |
lih auftauhenden Feinde ergriff die ahnungsloſe Bevölke-
rung jäher Shre> und alles flüchtete von den ſonſt ſo be-
lebten Straßen in
bevölterung der_— niOt von Truppen=teilen verteidigten : Ortſchaften kennen. In dieſer Sni ſind die Soldaten dex ruſſiſhen R volution, deren Führer — in [<öônen Worten UE Qe, SF heil uno Unabhängigkeit aller Völker — einiraten, Dex garni | __ſtiſhen Überlieſe= _rungtreu geblieben,
wie dies beſonders dex Krieg im Kau= | — faſus und an der | Mj Ss SO - zen Meeres gezeigt | hat. Hier war ſeit | Frühjahr 1916, als | es den Ruſſen ver-= möge ihrer bedeutenden Übermacht gelang, Erzerum zu __ nehmen und einen | größeren Teil Armemiens zu beſeßen, : dex Kampf — abge-_ ſehen von Artillexie= _geſe<hten und Vor=poſtenplänkeleien— eingeſchlafen. Die Ruſſen, die ſi< infolge der [<weren, aufden europäiſchen Kriegſhaupläßen erlittenen Verluſte zu einer neuen Of= _fenſive niht mehr ſtark genug fühlten, beſ<hränkten ſihdar= auf, die an der Küſte des S<Hwarzen Meeres gelegenen einen Fiſherhäfen und Ortſchaften zu überfallen und zu plündern, wie dies ihre engliſ<hen Bundesgenoſſen ſ<on verſchiedeneMale an der feinaſiatiſhen Küſte verſuchten. _So erſchienen ſie am 24. Auguſt 1917 morgens vor der Reede der türkiſhen Ortſchaft Ordu am
Schwarzen Meer. _Da am Lande kei_nexlei Truppen zuſehen waren, lan- |
__ deten die Ruſſen __eiîne Bande verwe-
die nähſten Häuſer. Wie ein Rudel hungriger Wölfe fielen die Koſaken über die wehrloſen Einwohnex hex. Die in der Stadt befindliche Arzneiniederlage der türkiſhen Heèresverwaltung WUuUr=de vollſtändig ausgeplündert und zertôrt, und dex dort vorgefundene Spiri= tus und Alkohol von den durſtigenRuſſen getrunken. Auf offe“ner Straße fielen dann die betrunkenen Barbaren über Frauen und Mäd=hen hex, riſſen ihnen die Kleider vom Leibe und. vergewaltigtenſie in aller Öffentlichkeit, nahdem ſie den armen Opfern Ohr- und Fingerringe abgenommen hatten. Zahlreihe Läden und Baſare, in die ſih die beſtürzte Volksmenge geflüchtet hatte, wur=den ebenfalls von den Räubexn ausgeplündert. Die wenigen anweſenden türkiſhen Poliziſten vermo<h=ten dex feindlihen Übermaht niht Einhalt zu gebieten; außerdem : mehrere ruſſiſhe Panzerkreuzer .UnD Torpedoboote VOŸ dem Hafen, deren \<were Geſchüße im Falle. eines Widex=Ls SE Ÿ BVB ZLÉ =
ihr Plündexungs=wertbeendet hatten, _Zwangen ſie no<h “dreihundert grie=iſche und moham=_medaniſche Einwohner dex Stadt, ihnen als Gefangene auf
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