Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.
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Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/18.
dem von den - Belgiern beſetzten Abſchniti, wurde von dieſem Tage an plan=mäßig beſchoſſen, und die Trümmer dex troſtlos zU=gerihteten Stadt verz ſ<hwanden no< mehr im Sumpf des hier beginnen=den Überſhwemmungsgebietes, mit deſſen AnTage die Feinde im Herbſt 1914 den deutſ<hen Vor=marſ< zwar zum Stehen gebracht, ſih ſelbſt aber _Zzugleih eine unüber=windlihe Schranke auf= gerihtet hatten. Wie wenig Ausſiht auf Gelingen hier ein Unter=nehmen bot, tonnten die Eugländer bei ihren Freunden, den Fran=zoſen, erfahren, die ſih bis an den Houthoulſter Wald vorgearbeitet hatten, dort aber in dem unganabarenGelände bis andieHüſtenimS<hlamm vexſanten.
Die Beſchießung der _deutſhenStellungenvom Houthoulſter Wald bis ; na<h Zandvoorde ſteigerte ſi< in beſtimmten Abſchnitten wieder zum Trommelfeuer, dem am Houthoulſter Wald,
bei Poelcapelle und bei Gheluvelt \<hwere Jnſanteriekämpfe
folgten. Friſche feindlihe Diviſionen rü>ten diht gehäuft
am 10. November gegen das deutſ<he Trichterſeld vor, um.
nördlih von Pasſhendaele neue Stüce des Höhengeländes zu gewinnen. Zu beiden Seiten der Straße Pas|hendaeleMWeſtrooſebeke brachen die Angreifer im deutſ hen Abwehrfeuer zuſammen; nur in der Mitte ihrer \<hmalen Angriſfsfront prallten ſie in das deutſ<he Verteidigungsgebiet hin=-
ein. Dort wurden die Feinde von dem Gegenſtoß pommer=-
ſher und weſtpreußiſher Bataillone gefaßt, worauf ſie ihren Gewinn wieder preisgeben mußten. Den zurü>flutenden feindlihen Abteilungen ſtießen brandenburgiſ<he Truppen
- Jägerdenkmaſl auf dem Hartmaunsweilerkopf 2
na< und vertrieben die “ Weichenden au< no< aus weſentlihen Teilen ihrer Ausganagſtcllungen. Ebenſo gelang es einer bei Dixmuiden an der Straße von Bixſchoote vorgehenden deutſchen _Erkfundungsabteilung am 16. November, in die feindlichen Linien einzudringen; ſie nahm dabei 63 Belgier gefangen und brahte au< zwei Ma\hinengewehre mit zurü. * - * Dex Luftkrieg erfuhr im Vexlaufe des Monats Oftobex trot dex ungün=ſtiger gewordenen Witterung, die den Fliegern ihre Tätigkeit gerade im Hauptfkampſgebiet, in Flandern, beträhtlih ‘ erſ<hwerte, faum- eine Abſchwächung. Ganze Schwärme engliſcher Kampf- und Bombenflugzeuge ſuhten das - | flandriſhe Hinterland heim, und immer mehx belgiſ<he Ortſhaften wurden von ihnen planmäßig mit Bomben beworfen. Auch das deutſche Heimatgebiet war häufig das Ziel feindlicher Flieger. Größere Geſchwader führten neunzehn Angriffe auf das luxemburgiſ<h-lothringiſhe Induſtriegebiet aus, vierzehn Angriffe
Phot. ſtr =Geſ. m: b, ©.
- unternahmen ſie gegen offene Städte wie Stuttgart, Triex,
Koblenz, Dortmund, Tübingen, Frankfurt, Pirmaſens und andere Orte in Baden, der Pfalz und im Rheingau. JIrgendwelcher Schaden, der Einſluß auf die Forlſührung des Krieges gehabt hätte, wurde dadur<h niht erzielt, wohl aber büßten dabei 17 Perſonen das Leben ein, während 76, darunter 14 Kriegsgefangene, verwundet wurden. Jm Oktober gelang es den Deutſchen, 244 feindlihe Flugzeuge außer Geſet zu ſeßen, von denen 149 hinter den
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Kriegsgepäcewagen in den Bogeſen.
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Caſſel.
HofpHot, Eberth,