Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.
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E Sluftierte Geſiqte des Weltfrieges 1914/18:
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militäriſche Bewegungen dex Lenin ergebenen Matroſenab=teilungen und befreundeten Regimenter, die auf eine Bez
ſ2zung wichtiger Punkte Petersburgs hinzudeuten ſchienen.
Die ruſſiſche vorläufige Regierung wax mit Kerenski im Winterpalaſt des Zaren verſammelt, als am Morgen des 7. Novembers die Geſ<hüße einiger Torpedoboote und Kreuzer Petersburg und den Palaſt bedrohten. Dicſer wurde denn au in der Nacht vom 8. zum 9. November dur das Feuer der auf der Newa ankernden Kronſtädter Torpedo=Zerſtörer ſowie dur< die Wirkung der Maſchinengewehre Der an dem Gefecht beteiligten Panzerautos ſ<wer beſchädigt (ſiehe Bild Seite 29). Es kam dabei zu einem blutigen Zuſammenſtoß zwiſchen den Auſſtändiſhen und den Regie_rungstruppen, wobei leßtere unterlagen. Die Leniniſten beſeßten das Telegraphenamt und verfündeten dem Jn- und Auslande den Sturz Kerenskis. Dieſer hatte ſih ſeinen Gegnern dur< die Flucht entzogen und brate eine ſiattlice Streitmacht zur Beſeitigung der Leniniſten zuſammen. Dabei halfen ihm ſein alter Feind Kornilow und der Koſakenführer Kaledin, ohne daß ſie damit die vorläufige Regierung hätten unterſtüßen wollen. Kornilow, der
_ Frankreich, gewaltig aufgeregt.
Petersburg weitex glüdli<h kämpften, dabei am 16. November den Stab Kerenskis gefangen nehmen fonnten und bei Moskau einen Waffenſtillſtand mit ihren Widerſachern ab\hloſſen, allerdings nah einer Schlacht, in der es 2000 Tote gegeben haben foll, ſo gab es doh. immer noh feine ruſſiſche Regierung, mit der die Mittelmächte einen ordnungsgemäßen Frieden hätten ſ<ließen fönnen. Denn um einen ſolhen zuſtande zu bringen, mußte doh in Rußland exſt einmal eine Regierung vorhanden ſein, die wirflih die Macht und das Vertrauen des Volkes beſaß. Mit irgend einer politiſhen Gruppe über den Frieden Zu verhandeln, ging niht an. Deshalb durften auh auf die ruſſiſhen Friedensvorſhläge einſtweilen feine großen Hoffnungen geſeßt werden.
Dur die Vorgänge in Rußland wurden die Geiſter in den übrigen Verbandsländern, beſonders in England unD ÎIn ihrem Zorn über die neue Umwälzung äußerten ſie ſih re<t unhöſlih über ihre Freunde, die ſie „verräteriſhe Maximaliſtenbande“, „Räubergeſindel“, „rattengleihe Schleuſenbewohner“ und dergleichen nannten. Beſonders [{<hle<t kam Lenin weg, der
Ein in den SgHlamm einer fſandriſGen „Sétraße® eingeſunfenes engliſches Artilleriepferd wird ausgegraben. Nach einer engliſhen Darſtellung. H f i
ſi< wieder frei agema<ht hatte, verfolgte eigene Ziele, und Kaledin, der ſi< in Mittelrußland ein von ruſſiſchen Zeitungen „Kaledinien“ genanntes, von ihm beherrſhtes Gebiet geſchaffen hatte, galt als Vorkämpfer für die Rü führung des Zaren oder des Großfürſten Nikolai, der flüchtig gèworden war. ;
Trozdem die Anhänger Lenins mit der Loſung: „So-
fortiger Friede, Brot, Land und Volksmaht“ auftraten und Grundſäße für den Frieden\<luß verbreiteten, dem ein Waffenſtillſtand vorauszehen ſollte, vermochten ſie Doh niht ohne weiteres vie Herrſ Hafi an ſi<h zu reißen. Die Kerensfi ergebenen Truppen zogen mit Fohnen, auf
“denen er, die Zarenkrone zertrümmernd, dargeſt-llt war,
gegen Petersburg heran, während gl°-ihzeitig Kornilow na< Moskau maxſHierte. Der Bürgerkrieg war in Rußzland entbrannt. Die erſte Shlaht zwiſhen den feindlihen Brüdern entwi>elte ſi< vor den Toren Petersburgs bei Gatſ hina am 12. November. Die Bolſchewiki gerieten in ſo große Not, daß Kerenski ſhon ſeinen Sie ließ. Dennoch entglitt das Heſt aufs neue ſ*inen Händen. Lenins Freund Troßfki (ſiehe Bild Seite 28) erklärte wenige Stunden na< Kerensïfis Siegesmeldung dieſen als völlig geſ<hlagen. Wenn auch die Bolſhewiki oder Maxi-
maliſten, wie ſie au< genannt würden, im Raume von
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ieg verfünden
unter anderem als „der lächerlih feine Mann mit der Piepſtimme“ bezei<hnet wurde.
Der engliſhe Miniſterpräſident Lloyd George geriet gänzlih aus der Faſſung. Er hielt in Paris eine Rede, în dex ex unter dem niederſhmetternden Eindru> der Ereigniſſe in Rußland und der Niederlagen der Jtaliener beweglih über den Mangel an einheitliher Führung bei den Weſtmächten klagte, der allein die Shuld an dem Scheitern aller Pläne trage. Gleichzeitig unterzog Lloyd George die Kriegführung der Italiener einer ſhaxrfen Kritik. Dicſe Rede wurde ihm ſo verübelt, daß ſeine Stellung ernſtlih" ins Wanken fam. (Fortſetzung folgt.)
Jluſtrierte Kriegsberichte.
In leßter Stunde. D es
Ein Erlebnis bei der Eroberung Libaus. Von Eva Gräfin
von Baudiſſin.
E (Fortſetzung.)
Am Bahnhof drüben in Neu-Libau, jenſeits des Hafens, ſtand Tag und Nacht eine Lokomotive unter Dampf, an die ein einziger Perſonenwagen angekoppelt war. Niema!.d