Die Geheimlehre des Veda : ausgewählte Texte der Upanishad's

Naciketas und der Todesgott. 157

U

. Du hast die holden, scheinbar holden Lüste

Erwägend, Naciketas, abgewiesen;

Nicht hat gefesselt dich des Reichtums Kette, In die verstrickt so viele untersinken.

. Ja, weit verschieden und entgegenstehend

Ist, was genannt wird Wissen und Nichtwissen; Nach Wissen seh’ ich Naciketas trachten, Der Lüste Heerschar hat dich nicht zerrüttet.

. In des Nichtwissens Tiefe hin sich windend,

Sich selbst als Weise, als Gelehrte wähnend, So laufen ziellos hin und her die Toren, Wie Blinde, die ein selbst auch Blinder anführt.” 7,

. Das Sterbenmüssen geht nicht ein dem Toren,

Dem Taumelnden, durch Reichtums Blendung "er Furl Blinden; «Dies ist die Welt, kein Jenseits gibt's!» so wähnend Verfällt er immer wieder meiner Herrschaft.

. Von dem auch zu hören, vielen nicht beschieden,

Den viele, von ihm hörend, nicht begriffen, —

Ein Wunder, wer ihn lehrt, kundig, wer ihn a — auffalst,

Ein Wunder, wer ihn kennt, belehrt von Kund’gen.

. Nicht, wenn verkündigt von gemeinen Menschen,

Ist leicht er fafsbar, selbst bei vielem Sinnen; Und ohne Lehrer ist hier gar kein Zugang: Zu tief ist er für eignes tiefes Denken.

*Ey. Matth. 23, 24: 5önyot tuolot. Jedem, der im Orient

gereist ist, werden die Ketten der sich aneinander haltenden Blinden erinnerlich sein, wie sieauf den Jahrmärkten bettelnd umherziehen.