Die Geheimlehre des Veda : ausgewählte Texte der Upanishad's

Das Brahman und der Weg zu ihm. 187

11. Brahman ist dies Unsterbliche im Osten, Brahman im Westen, Brahman im Süden und Norden; Brahman erstreckt nach unten sich und oben, Brahman ist dieses herrlich grofse Weltall.

HL1,1. Zwei schönbeflügelte, verbundene Freunde Umarmen einen und denselben Baum; Einer von ihnen speist die sülse Beere, Der andre schaut, nicht essend, nur herab.

2. Zu solchem Baum der Geist, herabgesunken, In seiner Ohnmacht grämt sich wahnbefangen; Doch wenn er ehrt und schaut des andern

Allmacht Und Majestät, dann weicht von ihm sein Kummer.

3. Wenn ihn der Seher schaut, wie Goldschmuck strahlend, Den Schöpfer, Herrn und Geist, die Brahmanwiege, Dann schüttelt der Weise Gutes ab und Böses, Eingehend fleckenlos zur höchsten Einheit.

4. Er glänzt in allen Wesen als ihr Leben,

Der Weise, Kenner, — niemand spricht ihn nieder, —

Mit dem Atman spielt er, freut er sich, befalst sich,

So ist der Trefflichste der Brahmankenner.

7. Grofs ist es, himmlisch, undenkbar gestaltet, Und doch erglänzt es feiner als das Feine; Ferner als Fernes und doch hier so nahe, Geborgen hier, in des Betrachters Herzen.