Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

138

thum der ihm“ glei<namigen Bellona, wird von- Cataonen bewohnt; die zugleich “dem Könige von Cappadozien und dem Oberprieſter des Tempels, der über 6000 Tempelſelaven gebietet, und meiſt mit den Königen aus demſelben _Geſhlechte iſt, gehorchen.“ Den dortigen ekſtatiſchen Dienſt hat, wie es \{eint, Oreſtes“ mit der Schweſter Jphigenie aus der ſcythiſhen Taurica dahin ver= pflanzt, vie ihr Haar in Trauer der Tauropola hier abgelegt, wovon die Stadt ihren Namen exlangt. Aciliſene iſt der armeniſ<he Gau Ceele oder Ecelia, in der Provinz Hocharmenien; die, von den Nordquellen des Euphrat ſi< bis zuin obern Abſorrus hin ausbreitend, neben ihr no< aus den Gauen Daranalia , Aruza, Menzura, Manalig,, Derciana, Sber, Salagunia und Carin ſi< zuſammenſetzte. Der Hauptort von Aciliſene aber war Erisu, wo na< Strabo (X. 532) und Plinius (V. 24) ver Anaitis oder Anaid ein goldnes Bild aufgerichtet war, von dem Ecele au< Provinz der Anaitis genannt wurde; wie die Göttin ſelber den Armeniern au< Mutter und Spenderin des Goldes, Osghiamazr, hieß. Jn dem ſ{hneereichen Hocharmenien, in den Bergen, denen der Abſorrus- und der Euphrat entſtrömen, und in ihren Quellthälern, hatte alſo der Dienſt dieſer blutigen Anaid ſeinen Siß gefunden; vort hatte in armeniſcher Sage ſi< zugetragen, was die helleniſhe in's Land der Tauren verlegt. Dort hießen ehemals alle Einwohner Scythen, wie denn au< Xenophon eben hier die Scythinen gefunden; diefe aber waren niht aus der Wurzel des Gog, ſondern von anderem Stamme ausgegangen: fie waren Cimmerier aus vem Hauſe des Gomer, und das älteſte Cimmeria Tag alſo in dortiger Gegend, und Comana in Cappadozien hatte von ihm ſeinen Urſprung abgeleitet. Das iſt das Land von Omar, Pi Omer Kah, in den Jnchriſten des Pharao Mèénephtah mehrmals erwähnt; Hoch-Cimmeria, die Wurzel, von der alle ſpäteren Cimmeria's in der Niederung ihren Ausgang genommen. Die blutigen Altäre und die Trauer um ſie her; der Fremdenmord, ven die Sage dieſes Aciliſene an ihre Tauropola knüpft, zeigt, daß ſie nicht mehr der erſten Urzeit des reineren Glaubens angehört, ſondern dex zweiten Feuerzeit, wo ein wilder Dienſt die Crde mit Blut erfüllt. Damals bildete vies armeniſche Feuerland nux eine Provinz des Größeren, das unten in Der