Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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die im Norden am Pontus eingetreten. Nah Arrian bei Cuſtathius (in Dionys. Perieg. CXI.) war Paphlagon der natürliche Sohn des Phineus, von dem Paphlagonien den Namen erhalten; und ſo konnte Conſtant, Porphyrogeneta (Them. T. 7) ſagen: es ſind aber die Paphlagonier zwiſchen dem Halys“ und dem BVilläus ägyptiſchen Geſchlechtes; von Phineus, der zuerſt Paphlagonien bewohnte, und einen Sohn hatte, von dem die Gegend genannt wurde. So if alſo in dieſer Zeit au< Paphlagonien eine Fortſetzung des colchiſchen Aegyptenlandes geworden, weil die phöniziſchen Agenoriden Brüder der ägyptiſchen Veliden waren; und wie Cilizien in ein ſüdliches Canaan ſich umgewan=delt, ſo das Phineusland in ein pontiſches. Auch die Bebriker, — die von der BVebrix, einer der Tochter des Danaus, den Namen erhalten, — wurden durch ſie in Nieſen der Feuerzeit umgewandelt, die auh in Phrygien gewaltet, und an die Catecacaumene fich angefnüpſt; wie in Cappadokien an den Argäus, in Cyl: zien an die dortigen Solfatarren. So war hinter den Wandernden, geiſtig in dex Doctrin, das ganze Land aufgeflammt, wie früher phyſiſ< in ſeinen ſeucrſpeienden Bergen; wollten ſie nicht ſelber Theil nehmen an der allgemeinen Conflagration, dann öffnete ſi< ihnen im Weſten der neue Weſlttheil, um dem Brande auszuweichen, So giengen alſo nun auh jene no< hinüber, die zuvor in der aſtatiſchen Heimath zurückgeblieben, Mit dem Zug des Bel ins Hochland Armenien hatte vort die Auswanderung der Japhetiz den angeſangen; ſie hatte größtentheils geendet, als Semiramis gegen den Aräus ausgezogen , dieſer in der Schlacht geblieben, Armenien eine aſſyriſche Provinz geworden, und die Siegerin Schemiramiferd am Vanſee gebaut. Das Gleiche hatte mit den Ausgewanderten im Weſten ſi< wiederholt, Das Belusreich, immer weiter ſich ausbreitend, war den Ziehenden auf dem Fuſſe gefolgt; als es mit Ninus an den Ufern des ägeiſchen Meeres angekommen, war die Aus=wanderung auc aus der zweiten Heimath größentheils vollzogen; und das Epos vom Siegeszuge des Aſſyriers will damit die Gränzen ſeines Reiches be= zeichnen. Nach der Weſtſeite hin hat ex Kleinaſien von drei Seiten umzogen, na< Norden * eben ſo Caucaſia, im Often in gleicher Weiſe die Vorlande von Hinteraſien; die Gränzen unſerer Charte fallen, vor dem Bactriſchen Zuge, ohngefähr mit den Gränzen ſeines Reiches zuſammen. Jnnerhalb dieſes Krei-