Die Klassengegensätze von 1789 : zum hundertjährigen Gedenktag der grossen Revolution

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weitert und eine Reihe von Berufen geſchaffen, denen blos einſeitige Kopfarbeit obliegt.

Dex wiſſenſchaftlih gebildete Techniker hatte im vorigen Zahrhundert allerdings in der Juduſtrie no< nicht viel zu ſchaffen; die Anwendung der wiſſenſchaftlichen Mechanik und Chemie in der Induſtrie war am Ende des Jahrhunderts erſt im Werden begriffen. Im Verkehrs weſen aber ſtellte die neue Produktionsweiſe bereits dem Techniker große Aufgaben; er hatte Schiffe, Brücken, Straßen, Kanäle zu bauen; ebenſo wichtig für die Entwi>lung ſeiner Kunſt war, freilih das Kriegsweſen.

Die zunehmende Zuſammendrängung der Bevölkerung in den Städten im Verein mit der wachſenden Proletariſirung großer Volksſchichten erzeugte Siechthum und verheerende Epidemien und vermehrte das Bedürfniß nah Aerzten. Das Anwachſen der Bourgeoiſie, der Zuzug des Adels vom Lande nah der Hauptſtadt vermehrte aber auch die Zahl derjenigen, die einen Arzt bezahlen fonnten.

Wie das Bedürfniß nah Juriſten entſtaud und wu<hs, haben wir bereits im 4, Kapitel geſehen.

Der neue, zentraliſirte Staat, der an Stelle des loſen Bundes feudaler Gemeinweſen trat, kam mit der von Adel und Kirche geübten Verwaltung niht aus, ſie wurde ihm geradezu hinderlih. An deren Stelle ſeßte er eine zentraliſirte Bureaufratie, eine Kategorie von Leuten, die die Verwaltung nicht nebenbei, ſondern aus\{ließli<, berufsmäßig betrieben.

Um alle dieſe Elemente heranzubilden, bedurfte es zahlreicher Schulen, zahlreiher Lehrer.

So entſtand eine ausgedehnte Klaſſe von Exiſtenzen, die ſih hauptſächli<h aus der Bourgeoiſie rekrutirten, in ihr ihren Boden fanden, und die aus der Anwendung ihrer Jutelligenz ihr Einfommen zogen, daher man dieſe Klaſſe auh kurzweg ſelbſt die „Jutelligenz“ nennen kann, was natürlih weder beſagt, daß alle ihre Mitglieder intelligent ſind, no<, daß die Intelligenz aus\<ließli< in ihr zu finden ſei. Aus ihrer Mitte ragten Denker hervor, die ſih's niht zur Auſgabe ſtellten, ihr Wiſſen direkt der praktiſchen Anwendung dienſtbar zu machen, ſondern den Zuſammenhängen in der Natur und der Geſellſchaft nachzuforſchen und deren Geſetze bloszulegen ohne Rückſicht darauf, ob ſih daraus für das bürgerliche Leben ohne Weiteres Nuben ziehen ließ oder niht, denen das Forſchen Selbſtzwe>, niht Mittel zum Zwe> war.

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