Die Klassengegensätze von 1789 : zum hundertjährigen Gedenktag der grossen Revolution

ER e A

bedrohte, ſondern auh einen Verſuch des Hofes zur Gegenrevolution im Keim erſti>ten und das Signal zur Erhebung der Bauern im ganzen Lande gaben. Sie waren es, die einem zweiten Verſuh des Hofes, die Revolution mit Hilfe des treugebliebeneu Theils der Armee niederzuſchlagen, zuvorkamen dadurch, daß ſie den König thatſählih gefangen nahmen und na<h Paris unter ihre Obhut brachten (5./6. Oktober 1789).

Aber bald wurden die Sansculottén aus den Alliirten der Bourgeoiſie ihre Herren. Jhr Anſehen, ihre Macht, ihre Reife, ihr Selbſtbewußtſein ſtieg mit jedem Schlage, der gegen die Revolution geführt wurde und den nur ihr rechtzeitiges, traftvolles Eintreten abwehrte. Je gefährlicher die Situation für die Revolution, deſto größer die Nothwendigkeit der revolutionären Vorſtädter, deſto aus\<ließli<er ihre Herrſchaft. Jhren Höhepunkt erlangte ſie, als die koalirten Monarchen Europas in Frankreich eindrangen, indeß gleichzeitig die Gegenrevolution im Junern in verſchiedenen Provinzen ihr Haupt erhob und die Regierung und die Armeeleitung ſelbſt zeitweiſe mit dem Feinde kfonſpirirten. Nicht die Legislative, niht der Konvent haben damals die Revolution gerettet, ſondern die Sansculotten. Sie eroberten den Jakobinerklub und gewannen damit eine über ganz Frankreich verzweigte, von Paris aus dirigirte Organiſation. Sie eroberten die Gemeindevertretung von Paris und gewannen damit die unumſchränkte Verfügung über die ungeheuren Machtmittel dieſer Stadt; und dur<h den Jakobinerklub und die Kommune, und wo dieſe niht ausreihten, dur< die Jnuſurrektion beherrſchten ſie den Konvent, beherrſchten ſie die Regierung, beherrſchten ſie Fraukreih: im Kriege, in einer verzweifelten Situation, von allen Seiten von Gefahren umringt, mit Vernichtung bedroht, übten ſie das Kriegsreht auf das Schonungsloſeſte, ſeßten ſie dem Uebermaß von Gefahr ein Uebermaß von Kraft entgegen, erſtickten ſie nicht blos jeden Widerſtand, jeden Verrath, ſondern ſchon jede Möglichkeit eines Widerſtandes, eines Verraths, im Blute der Verdächtigen.

Aber der Terrorismus war niht allein Krieg8waffe, den \hleihenden Feind im Junern zu entnerven und einzuſchüchtern, den Vertheidigern der Revolution Zuverſicht einzuflößen fü Kampf gegen den äußeren Feind.

Der Krieg hatte den Sansculotten zur Ma ‘Dieſe wollten aber Krieg führen für einen Staat,