Die Klassengegensätze von 1789 : zum hundertjährigen Gedenktag der grossen Revolution

ESTELA Ls

Maſſe von Ratten, deren Schwänze verwachſen ſind, die nur mühſam vom Fle> kommen und unfähig ſind, ſi< ſelbſt Futter zu ſuchen, ſo daß ſie in ihrer unerſättlihen Gier ſ{<ließli< ſi unter einander zerfleiſchen müſſen.

; Die Uneinigkeit und Bornirtheit der feudalen Elemente war fein Zufall; ſie war ebenſo unvermeidlih wie die Klaſſenkämpfe innerhalb des dritten Standes. Die einen wie die andern ſind Faktoren geworden, die die Revolution mächtig beeinflußten.

Wir ſehen da deutlich, daß die geſellſchaftlihe Entwicklung ein Reſultat iſt der Kämpfe niht blos zwiſchen den aufſtrebenden und den untergehenden Klaſſen, zwiſchen denen, die an der Erhaltung des Beſtehenden ein Jntereſſe haben, und denen, für die das Beſtehende immer unerträglicher wird, ſondern au< von Kämpfen innerhalb der einen wie der andern Gruppe. Jeder dieſer Kämpfe, welches immer die Abſicht der Kämpfenden geweſen, hat die Revolution gefördert; ſo ſonderbar es erſcheinen mag, fo iſt es do< unleugbar, niht blos die Uneinigkeit unter den Herrſchenden, auh die Uneinigkeit unter den Beherrſchten war ein Hebel der Revolution. Die Jutereſſengegenſäße zwiſchen Kapitaliſten und Kleinbürgern, zwiſchen Stadt und Land wirkten kaum jemals hemmend, oft anfeuernd; ſie vermehrten die Energie, welche die Revolution entfaltete, und ſte>ten den revolutionären Maſſen immer weitere Ziele, trieben ſie immer weiter vorwärts.

Die Jutereſſengegenſäße innerhalb der herrſchenden Klaſſen dagegen führten zur Erſchlaffung ihrer Anſtrengungen, führten dazu, daß thre Aufgaben ſi<h immer mehr einengten, daß ſie, ſtatt die Revolution geſchloſſen und energiſch zu bekämpfen, immer niehr ſi fi beſchränkten, aus der Erſchütterung des Beſtehenden AMenbli>s - Vortheile erhaſchen zu wollen. Statt den Brand im eigenen Hauſe zu löſchen, ſuchten ſie die allgemeine Verwirrung dazu zu benüßzen, beim Nachbar zu plündern, bis der krachende Zuſammenſturz ſie ſammt ihrer Beute unter ſeinen Trümmern begrub.