Die Physiognomie des Menschen

Fig. 14

trügerisch und trunksüchtig, schreibt Aristoteles und nach ihm Conciliator.

Das mittelgroße Gesicht:

Aristoteles hält ein mittelgroßes, weder großes noch kleines Gesicht für das allerbeste.

Das mittelgroße, feiste Gesicht:

Wer ein mittleres Gesicht mit feisten Wangen und Schläfen hat, der ist wahrhaft, liebreich, verständig, weise, wohlbeschaffen und scharfsinnig, schreibt Aristoteles an Alexander. Conciliator sagt dasselbe von dem mittelgroßen, ziemlich fleischigen Gesicht.

Das fleischige Gesicht:

Leute mit solchem Gesicht nennt Aristoteles träge und fahrlässig und vergleicht sie mit den Ochsen. An Alexander schreibt er: Ein fleischiges Gesicht ist wenig weise, rücksichtslos, verlogen und trägen, aufdringlichen, verlogenen Weibern vergleichbar. Polemon hält solche Gesichter für ein Zeichen von Trägheit wie bei Weibern und Ochsen. Auch Rhases und Conciliator schließen auf Faulheit.

Das sehr fleischige Gesicht: Es deutet nach Polemon und Adamantius auf

Liebenswürdigkeit und Lebhaftigkeit. Aristoteles eignet dem Heuchler ein fettes Gesicht zu.

Das fleischige, sehr lange Gesicht: Es ist ein Zeichen von unvollkommenen Sinnen, sagt Aristoteles.

Das magere Gesicht:

Ein zartes Gesicht deutet auf Umsicht und Gründlichkeit, schreibt Aristoteles an Alexander, und in den „Physiognomonika“ sagt er: Wer ein mageres Gesicht hat, ist sorgfältig, wie man aus dem Gegensatz schließen kann, dem fleischigen Gesicht, das die Faulheit kennzeichnet. Bei Pole-

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