Die Physiognomie des Menschen

der Kälte. Eine zarte Brust bedeutet nach Albertus Schwäche und Kraftlosigkeit.

Die breite Brust mit großen Schultern:

Wer breite Brust, große Schultern und starken Rücken hat, ist nach Aristoteles rechtschaffen, kühn, verständig und weise.

Die schmale Brust mit mittelgroßem Bauch:

Ein so beschaffener Mensch hat hohen Verstand und guten Rat, schreibt Aristoteles an Alexander.

Die fleischige Brust:

Polemon und Adamantius deuten sie als Zeichen von roher Ungeshicklichkeit und Furchtsamkeit. Conciliator schließt aus ihr auf Undankbarkeit; ich weiß nicht, woher er diese Ansicht hat, wahrscheinlich von sich selbst. Nach Albertus bedeutet eine fleischige Brust Ungelehrigkeit und Trägheit.

Die mittelmäßige Brust mit ebenem Rücken:

So beschaffene Menschen hält Aristoteles für die besten.

Die rote Brust:

Wer eine feuerrote Brust hat, ist sehr jähzornig, denn im Zorn flammt die Brust. Adamantius schreibt ähnlich wie Aristoteles: Eine rote Brust beherbergt viel Zorn. Ebenso Albertus.

Die behaarte Brust:

Eine dicht behaarte Brust deutet nach Polemon auf Verschlagenheit und Großmut. Adamantius schreibt nicht Großmut, sondern Seelenspaltung. Menschen mit heißer, feuchter Körpermischung haben am ganzen Körper, besonders an Brust, Oberarm und Rückgrat viele Haare als Zeichen ihrer Kraft und Mannhaftigkeit. Auf den besonders heißen und feuchten Schamteilen wachsen sehr viele Haare; nur die Verschnittenen sind dort glatt, auch wenn sie früher Haare hatten.

191