Die Physiognomie des Menschen

Arme, die so kurz sind, daß das Haupt ihnen beim Essen entgegenkommen muß:

Kurze Arme sind nach Aristoteles ein Zeichen von Zanklust und Unwissenheit. Wenn sie so kurz sind, daß sie nicht bis zum Knie reichen und das Haupt ihnen beim Essen entgegenkommen muß, deuten sie nach Adamantius auf Boshaftigkeit, Schadenfreude und Mißgunst. Polemon hält Leute mit solchen Armen für ganz und gar schlecht und nennt sie Diener des Bösen. Rhases schreibt: Kurze Arme deuten auf Furchtsamkeit und Freude am Bösen. Alle diese Schriftsteller führen die erwähnten Verhältnisse auf Kälte und Trockenheit zurück. Ähnliche Ansichten hat auch Albertus, der aber so ziemlich alles durcheinander wirft.

Geäderte Arme:

Arme mit vielen sichtbaren Adern eignet Po-

lemon Schwelgern zu.

42. Die Hände.

In seinem „Tierbuch“ schreibt Aristoteles: Die Hand besteht aus einem flachen Teil, den Fingern und einem Knoten, der sie mit dem Arm verbindet. Der innere Teil der Hand heißt die Hohl-

hand; der äußere ist sehnig und fleischig.

Große, roohlgegliederte, sehnige Hände:

Sie bedeuten nach Aristoteles, der, wie erwähnt, alles von den Füßen Gesagte auch für die Hände gelten läßt, große seelische Kraft und gelten als männlih. Den Starken und Beherzten eignet er große, kräftige Gliedenden zu, worunter er Hände, Füße usw. versteht. Nach Polemon und Adamantius sind Hände und Füße solcher Leute wohlgegliedert. Sfortia hatte breite, lange Hände und so starke Finger, daß er damit ein Hufeisen zerbrechen und einen langen Speer an seinem Ende halten und hochheben konnte. Selimus, des

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