Die Physiognomie des Menschen

Bajazetes Sohn, hatte breite Hände und runde Glieder und war ein tapferer Kriegsmann, der sich weder körperlich noch geistig irgendeine Mühe verdrießen ließ.

Kleine, schmale, ungegliederte Hände:

Sie sind nach Aristoteles schön anzusehen, aber nicht kräftig und deuten auf ein weiches Gemüt, den Weibern vergleichbar. Schwächlingen eignet er schwache Glieder zu und Furchtsamen lange, schmale Hände. Ebenso Polemon und Adamantius.

Feine, weiche Hände:

Was Aristoteles und andere Forscher vom Fleisch, sagen wir von den Händen, weil nur sie stets unbekleidet und jederzeit zugänglich sind. In seinem „Tierbuch“ schreibt Aristoteles: Wer hartes Fleisch hat, ist albern, wer weiches hat, ist geistreich. Nach Galen und Rhases ist feine Haut ein Zeichen der richtigen Körpermischung. Polemon und Adamantius schreiben: Zarte, weiche Hände weisen mit Sicherheit auf vortrefflichen Geist. Geistreichen geben sie mittelmäßig weiches Fleisch. Sehr viele Gelehrte leiten die Feinheit des Geistes nicht aus der Feinheit des Blutes ab, sondern aus der Beschaffenheit der Haut; die Austern, Schildkröten, Rinder und Schweine seien deswegen mehr oder weniger stumpfsinnig. Nach Aristoteles hat der Mensch einen feineren Geschmack als die Tiere. Auch der Geschmack ist nur eine Art Berührung. Weil der Mensch den besten Tastsinn hat, ist er das klügste aller Tiere. Menschen mit hartem Fleisch gelten daher als stumpfsinnig, Menschen mit weichem Fleisch als geistvoll; denn letztere haben einen besseren Tastsinn und daher ein besseres Empfindungsvermögen und einen schärferen Verstand, der ja nichts anderes ist als eine gute Anordnung der Sinne. Guter Tastsinn fußt auf guter Körpermischung, aus der, wie schon des öfteren erwähnt,

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