Die Physiognomie des Menschen

Hinten ıst die Kniekehle, vorn die Kniescheibe, deren Aufgabe es ist, das Gelenk zu schützen und seine Beugebewegungen zu leiten und zu erleichtern. Fleischige Kniee:

Schwachherzige, weiche Menschen haben fleischige Kniee und können den Weibern verglichen werden, die dicke Kniee haben, schreibt Aristoteles an Alexander.

Knarrende Kniee:

Sie deuten auf Schamlosigkeit, schreibt Aristoteles in seinen „Physiognomonika“. Suessanus übersetzt hier fälschlich dicke Kniee, während Aristoteles solche Kniee meint, die beim Gehen knarren und ein Geräusch machen wie die Gelenke der Hände und Finger, wenn man sie zusammendrückt. Polemon und Adamantius eignen diese Kniee schamlosen Lüstlingen zu.

Nach innen gebogene, sich berührende Kniee:

Sie deuten nach Polemon und Adamantius auf weibische Verweichlichung, nach Conciliator und Albertus auf eine weibische Natur.

48. Die Unterschenkel.

Sie beginnen am Knie und enden an den FuRknöcheln. Das Schienbein hieß bei den Etruriern Tibia, d. h. Flöte, weil sie aus den Unterschenkelknochen Flöten anfertigten. Wie der Oberschenkel dem Oberarm, so entspricht der Unterschenkel dem Unterarm, beide haben stets die gleichen Merkmale und Zeichen.

Gegliederte, sehnige, starke Unterschenkel:

Sie deuten auf eine starke Seele und gelten als männlich, sagt Aristoteles in seinen „Physiognomonika“, und an Alexander schreibt er: Dicke Unterschenkel bedeuten Kühnheit und Stärke, wobei er unter dick, wie es in der schlechten

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