Die Physiognomie des Menschen

nach Aristoteles auf Verschlagenheit und Betrügerei. Polemon und Adamantius schreiben: Wer so platte Fußsohlen hat, daß er auf den Knöcheln zu gehen scheint, ist betrügerish. Am Schluß seines Buches schreibt Polemon: Wer keine Fußwölbung hat und mit der ganzen Fußsohle auftritt, ist arglistig, weil auch der Fuchs so auftritt. Ähnlich Albertus. Plautus hatte derartige Füße und bekam danach seinen Namen; während er früher Plotus hieß, wurde er später wegen der Planities, d. h. Flachheit seiner Füße Plautus genannt, wie bei Sextus Pompejus zu lesen steht. Wie schlau und witzig er gewesen ist, zeigen seine Komödien.

Füße mit mittlerer Wölbung:

Der Text des Albertus ist hier ganz falsch. Soweit ich sehen kann, faßt er die am Rand mäßig gewölbten Füße als Zeichen von Ehrenhaftigkeit und Umsicht auf.

52. Die Zehen.

Aristoteles schreibt in seinem „Tierbuch“: Die fünf Zehen sind ein Teil des Fußes und mehr zur Zierde da als zu nützlichem Gebraud.

Krumme Zehen: Leute mit krummen Zehen sind unverschämt und den Vögeln gleich, die krumme Klauen haben, z. B. Raben, Stare usw.

Zehen, die durch häutige Falten verbunden sind: Menschen mit solchen Zehen sind furchtsam und Wachteln vergleichbar oder Wasservögeln mit Schwimmhäuten. Polemon, dessen verfälschter Text schwer verständlich ist, schreibt: Wer schmale Füße hat wie die Sumpfhühner, ist töricht und furchtsam; und weiter: Wenn die Zehen nur wenig gespalten sind wie an den Füßen mancher Vögel, so deutet das auf Schamlosigkeit. Albertus meint

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