Die Physiognomie des Menschen

Furchtsamkeit, Kargheit, Habsucht und Verschlagenheit. Menschen mit hastigen Schritten, die die Augen verdrehen, den Kopf unruhig hin und her bewegen und heftig schnaufen:

Solche Leute sind Bösewichte, die man meiden muß. Albertus nennt sie frech, unmensclich und unheilbringend.

Menschen, die langsam gehen, ohne Ursache stehen bleiben und sich häufig umsehen: Sie sind nach Adamantius ruhmsüctig, ungerecht, stolz und buhlerisch, nach Albertus hoffärtig und stolz.

Menschen, die mit einmwärts gedrehten Beinen und Füßen gehen: Sie sind verweichliht und den Weibern vergleichbar, schreibt Aristoteles in seinen „Physiognomonika“. Menschen, die sich beim Gehen hin und her drehen und verbeugen:

Aristoteles und Adamantius halten sie für Schmeicler. Die Hunde bewegen sich so, wenn sie schmeicheln und wedeln. Albertus schreibt: Wer sich beim Gehen bückt und schmählich den Körper beugt, ist ein Schmeichler, den anschmiegsamen Hunden gleich.

Menschen, die Leib, Schultern und alle Glieder beim Gehen bemwegen: Nach Adamantius sind sie weibisch, weil bekanntlih die Weiber so gehen.

Menschen, die mit gestrecktem Körper gehen:

Den Starken und Zornmütigen stellt Aristoteles mit gestrecktem Körper dar. Polemon und Adamantius eignen auch dem Geistreichen diese

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