Die Physiognomie des Menschen

lichsten entsteht er in der Luft und im Frühling. Die Geilen also läßt Aristoteles stark behaart sein. Nur Hasen haben auf der Innenseite der Backen und unter den Füßen Haare. Nach Plinius sind sie die haarigsten Tiere. Trogus schließt daraus, daß unkeusche Leute ebenfalls rauh und haarig sein müßten. Scotus schreibt: Ein an den Beinen, am Bauch und am ganzen Leib behaarter Mens, der nicht unzüchtig ist, kann Gott nicht genug danken. Caligula, der nur wenig Haare auf dem Kopfe hatte, aber sonst sehr behaart war, lebte unzüchtig, mißbrauchte viele Freunde und sogar seine leiblichen Schwestern und schonte nach Sueton auch die edlen Frauen nicht. Der häßliche Marsyas, dessen Überheblichkeit und Anmaßung von Apollo streng bestraft wurden, war ebenfalls am ganzen Körper struppig.

Glatte Körper:

Aphrodiseus führt die Haarlosigkeit der Weiber auf ihre Kälte zurük, die die Haut zusammenziehe, so die Luftlöcher verstopfe und die Haare nicht durchwachsen lasse; die Haarlosigkeit der Verschnittenen auf ihren Überfluß an Feuchtigkeit und Unrat. Weder an sehr feuchten, noch an sehr trockenen, steinharten Stellen wachsen Haare. Nach Plinius bekommt nur der Mann einen Bart; wenn ihm keiner wächst, ist er unfructbar. Alle Haarlosen nehmen weibischen Charakter an.

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