Die Physiognomie des Menschen

Fig.22

Sehr kleine Augen:

Sie gefallen weder Aristoteles noch Galen. Wer kleine Augen hat wie die Affen, ist nach Aristoteles kleinmütig. Galen schreibt: Kleine Augen, die form- und ausdruckslos sind, lassen auf wenigen, und zwar schlechten Stoff schließen. Polemon und Adamantius sprechen den Geizhälsen verhältnismäßig kleine Augen zu. Der Zitterrochen hat kleine Augen und ist arglistig.

Kleine, mmohlgeformte Augen:

Galen verwirft wie die großen so auch die kleinen Augen nicht ohne weiteres, sofern sie nur wohlgeformt und ausdrucksvoll sind; denn dann lassen sie auf wenigen, aber gut gemischten Stoff schließen. Aristoteles hatte kleine Augen, wie Diogenes nach dem Athener Timotheus berichtet.

Mittelgroße Augen:

Gute Augen sollen nach Aristoteles und Galen weder sehr groß noch ausgesprochen klein sein. An Alexander schreibt Aristoteles: Leute mit mittelgroßen, himmelblauen oder dunklen Augen haben durchdringenden Verstand und sind sorgfältig und zuverlässig. Polemon eignet den Mannhaften feuchten Blick und mittelgroße Augen zu.

2. Die Augenwinkel.

Bei der Besprechung der einzelnen Teile des Auges beginnen wir mit den Augenwinkeln, die nach Aristoteles von Ober- und Unterlid gebildet werden. Jedes Auge hat zwei Winkel, einen an der Nasen- und einen an der Schläfenseite.

Lange Augenminkel:

Wenn die Augenwinkel ungebührlich lang sind, deutet das auf boshaften Charakter, schreibt Aristoteles im „Tierbuch“ und nach ihm Galen. Ebenso Plinius nach Trogus.

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