Die Physiognomie des Menschen

Graue Augen mit einem Stich ins Gelbliche:

Sie gleichen etwa den Augen der Nachteulen und deuten auf bäurischen, wilden Charakter. Polemon schreibt: Graue Augen, der Galle ähnlich gefärbt, sind ein Zeichen von Wildheit, weil die meisten unvernünftigen, wilden Tiere solche Augen haben, fast alle zahmen Tiere dagegen schwärzliche. Ähnlich Adamantius. Beide schlieBen aus solchen Augen ferner auf Arglist. Der Philosoph Ptolemäus hält sie für ein Zeichen von Grausamkeit und Betrügerei, da ihre Farbe auf Vorherrschen heftig entbrannter Galle deute. Nach Rhases bedeuten zitronenfarbige, gleichsam gelb angestrichene Augen einen höchst üblen Charakter. Sylla hatte graue, grimmige, wütende, schrecklich anzusehende Augen und wird von Plutarch als roh und hart beschrieben. Sfortia hatte graue Augen und war nach Jovius leicht zu Jähzorn und Grausamkeit erregbar.

Graue Augen mit kleinen Pupillen:

Sie deuten nach Polemon und Adamantius auf Unfreigebigkeit, Verschlagenheit und Geiz.

Graue, trockene Augen:

Leute mit solchen Augen sind ungerecht und werden von ihrer Galle gequält, schreibt Polemon. Ähnlich Adamantius. Conciliator sagt: Graublaue, trockene Augen machen den Charakter wild und trotzig; denn wenn zu der grauen Farbe, die schon von sich aus die Sitten verroht, noch Trockenheit kommt, wird der Charakter noch schlechter.

Graue Augen mit einem Stich ins Grünliche:

Wer solche Augen hat, ähnlih den grünen Oliven, ist nach Polemon stark. Der starke Patroklus hatte derartige Augen, wie Dares erzählt.

Himmelblaue, große, ruhige, glänzende Augen:

Sie kommen charaktervollen, beherzten Menschen zu, sagt Polemon. Ähnlich Adamantius.

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