Die Physiognomie des Menschen

heit sie sich entfernt, um sich mehr der zwischen klar und trübe stehenden Farbe des Wassers zu nähern. Augustus hatte derartige Augen. Am deutlichsten ist diese Augenfarbe bei den Schafen. Sie deutet nach meiner Ansicht auf Dummheit.

Gelbe Augen :

Aristoteles schreibt in den „Physiognomonika“: Herzhafte Leute haben dunkle Augen mit gelblichem Schimmer. Gelblihe Augen deuten nach Polemon und Adamantius auf Stärke und Großmut. Cäsar hatte nach Sueton lebhafte, schwarze, glänzende Augen mit einem Stich ins Gelbe, die seinen erhabenen Geist offenbaren.

Rotgelbe Augen:

Löwen, Adler und Geier haben rotgelbe Augenfarbe. Aristoteles schreibt: Wer nicht graublaue, sondern rotgelbe Augen hat, ist mutig und Löwen und Adlern vergleichbar. Averroes sagt: Die gemischte Farbe steht in der Mitte. Unter gemischt versteht er rotgelb. Dieser Farbton bedeutet, daß sich Verbrennung und Verkochung gerade noch innerhalb der richtigen Grenzen befinden, d. h. schwächer sind als bei schwärzlicher Farbe und stärker als bei weißlicher. Rhases hält die zwischen schwarz und weiß stehende Augenfarbe für die beste, besonders wenn sie nicht stark strahlt und einen Stich ins Rötlichgelbe hat. Polemon und Adamantius eignen sehr geistvollen Menschen bescheidene, helle, rotgelbe, etwas feuchte Augen zu, deren Grundlage eine gute Körpermischung ist. Fronto lobt die Schäferhunde, die rotgelbe Augen haben wie die Löwen.

Von der Augenfarbe, mwie sie die Ziegen haben:

Aristoteles rechnet sie und die rotgelbe zu den Mischfarben. Sie bildet den Übergang des graublauen Farbtones zu einer Schmutzfarbe und äh-

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