Die Physiognomie des Menschen

schlechte Zeichen hinzukommen, z. B. Kleinheit, Unreinheit usw. Trübe Augen: Leute mit solchen Augen nennt Polemon unverschämt, Adamantius unangenehm.

Trübe, trockene Augen: Polemon deutet sie auf Stolz, Adamantius auf Treulosigkeit. Trübe, kleine Augen: Sie kennzeichnen hinterlistige, böswillige, wankelmütige, unbeständige Leute. Conciliator schreibt: Ihre Kleinheit verstärkt nicht die Schäd-

lichkeit, sondern vermehrt nur die böse Gesinnung.

Trübe, düstere Augen:

Polemon und Adamantius fassen sie als Zeichen von Arglist, Unredlichkeit und Zügellosigkeit auf.

Augen, die nur schmwach gefärbt sind:

Sie deuten auf Furchtsamkeit, weil Furcht bleich macht. Ich denke bei dieser Augenart, wie sie die Genesenden zu haben pflegen, an ungleichmäßig gefärbte Augen. In der Furcht verläßt nach Aristoteles die Farbe die Oberfläche, besonders die Augen. Polemon und Adamantius eignen Furchtsamen trübe Augen zu.

Grimmige Augen:

Der Türkenkaiser Mahomet II. hatte tiefe, grimmige, drohende Augen und war unmenschlih und grausam streng. Große, trotzige, toddrohende Augen hatte Selimus, der zehnte Türkenkaiser, der grausam, kriegslustig, treulos, rauh, hart und wild war. Ähnlich grimmige Augen und grausame, schreckliche Sitten hatten ferner Soliman d. J. und Selimus IX.

Häßliche Augen:

Solche Augen sind sozusagen aashaft, grausam, unmenschlich und toddrohend. Meuchelmör-

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