Die Physiognomie des Menschen

Schimmernde Augen:

Sie sind denen der Hähne und Raben vergleichbar und deuten auf Unzucht, schreibt Aristoteles in den „Physiognomonika“. Nach meiner Ansicht bekommen die Augen durch den Beischlaf solchen Schimmer. Polemon glaubt, Hurerei bei Männern und Weibern aus den Brauen und den Augen erkennen zu können, die bei geilen Leuten vor Wollust zu leuchten schienen. Adamantius schreibt:

Glitzernde Augen, wie sie die Vögel haben, deuten auf Unkeuschheit.

Strahlende, feuchte Augen:

Polemon und Adamantius schließen aus solchen Augen, die wie Wasser leuchten, auf einen guten Charakter. Albertus schreibt: Augen mit dem strahlenden Glanz von Wassertropfen deuten auf einen gutgefügten, großen Charakter.

12. Die ruhigen Augen,

Man unterscheidet stillstehende, bewegliche, starre, zitternde, geschlossene Augen usw. Averroes leitet eine schnelle Beweglichkeit der Augen aus der Hitze, eine langsame, schwerfällige aus der Kälte des Gehirns ab.

Feststehende Augen:

Sie sind nach Polemon und Adamantius immer unangenehm.

Ruhige, feuchte Augen:

Polemon und Adamantius deuten sie auf Furdtsamkeit und Sanftmut.

Stillstehende, trockene Augen:

Polemon faßt sie als Zeichen von Verwirrung auf, Adamantius als Zeichen von Dummheit.

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