Die Physiognomie des Menschen

ber Mann. Auch durch Mangel an Blut entsteht Furchtsamkeit, z. B. beim Chamäleon. Alle Tiere mit großem Herzen sind nach Aristoteles kalt und darum furchtsam, z. B. Hirsch, Hase, Kaninchen, Wiesel, Hyäne und Maus.

Der Furchtsame, den Weibern, Hirschen, Hasen, Kaninchen und Wachteln vergleichbar:

Weiches Haar, Körper nicht gestreckt, sondern geneigt. Aufwärts gezogene Waden. Bleiche Gesichtsfarbe. Schwacde, oft zwinkernde Augen. Schwache Gliedmaßen. Schmäcdtige Schenkel. Feine, lange Hände. Kleine, schwache Lenden. Gelöste Haltung. Langer Hals, Schwache oder unruhige Atmung. Schwacde Brust. Helle, weiche Stimme. Hinterhaupt eingedrückt. Kopf vorn wie hinten ohne Vorwölbung. Haare gerade oder kraus oder weich und glatt, schwarz oder weiß. Große Stirn. Fleischiges oder knociges Gesicht von dunkler, heller, bleicher oder gelblicher Farbe. Dünne Lippen an kleinem Mund. Leise oder zitternde Stimme. Schwache, ungegliederte Schultern. Kurze, nicht bis zu den Knien reichende Arme. Schmäctige Hüftknochen. Ungegliederte, weiche Schenkel. Dicht verbundene Finger. Augen mißfarben oder grauweißlich oder tiefschwarz oder rotgelb glänzend oder glänzend schwarz und zwinkernd oder unbeweglic, feucht oder blaß, nach oben gerichtet oder dunkel, feucht, von rechtmäßiger Größe. Furchtsame Hunde beschreibt Xenophon folgendermaßen: Klein. Gebogene Nase. Kleines Maul. Schwadhsichtige Augen. Unproportionierte Glieder, häßlich, hart, dürr, glatt, schwach, lang. Füße weich. Keine scharfe Witterung.

11. Der Weichling.

Dem Dulder stellt Aristoteles den Weichling gegenüber. Dulden heißt Widerstandskraft haben; wer keine hat, ist ein verzärtelter Weichling, der

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