Die Physiognomie des Menschen

lieber seinen Mantel nadıscleift als sich danach bückt und gerne ohne Bedenken zum eigenen Schimpf den Kranken spielt. Ganze Geschlechter sind verweiclicht, z. B. die persische Königsfamilie. Den Sophisten Dionysius nennt Aristoteles einen Zärtling.

Der Weichling, den Weibern vergleichbar:

Gebrochene, feuchte, blöde Augen. Knie biegsam oder beim Gehen knarrend. Kopf nach rechts geneigt. Gebeugter Hals. Handbewegungen schlaff, locker. Augen lebhaft beweglich. Stirn und Wangen zusammengezogen. Brauen unbeweglich. Stimme klein, gebrochen, scharf, ungleich und zitternd. Beine und Füße einwärts gedreht, gesperrt. Hals schwach, wie unter einem Zwang etwas zitternd. Lippen eingekniffen, dünn, an den Schneidezähnen anschwellend. Klingende Stimme. Langes Kinn. Eingezogene Wangen in heiterem Gesicht. Lange Haare. Weicher Blick. Augen schwadsichtig. Lider nicht gerade. Brauen zitternd. P. Africanus, der Sohn des Paulus, beschreibt den verzärtelten P. Gallus folgendermaßen: Er trug Kleider, die die Hände vollständig bedeckten, salbte sich täglich mit köstlichem Balsam, schmückte sich vor dem Spiegel, bescdhnitt Brauen und Bart, rasierte sich die Oberschenkel, parfümierte sich, trank viel und ließ sich zur Unzucht gebrauchen. Zeichen von Verweichlichung sind ferner: Fettes Gesäß. Fleischige Knie. Geradlinige Augenbrauen. Vorgebeugter Hals. Ungegliederte, schwache Schultern. Schmaler, schwacher Rücken. Schlecht gelöste Rippen. Bauch mager. Knöchel fleischig, nicht abgesetzt. Füße klein, schmächtig, ungegliedert.

Der Weibische:

Stirn gesenkt. Nase schlecht gegen das Gesicht abgesetzt. Mund klein. Kinn rund und glatt. Schlüsselbeine schlecht gelöst. Lenden fleischig, weich. Füße und Schenkel einwärts gedreht, sodaß

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