Die Schlange : der text des Shat-Chakra-Nirupana und Paduka-Panchaka

COMMENTAR:

In dieser Strophe spricht der Verfasser von dem Gut, das man erlangt, wenn man sich in den Vishudda-chakra versenkt.

»\Wer erreicht hat.< Er, dessen Wissen vom Atman vollkommene Verwirklichung der Tatsache geworden ist, daß Atma All-durchdringend ist. Atman —Brahman. Nach einer anderen Lesart würde die Bedeutung sein: »Einer, der Vollendung im Yoga erreicht hat.« Darüber hat der verehrte Lehrer (Shrimadacharya = Shangkaracharya) gesagt: »Einer, der vollkommene Kenntnis des Atma erlangt hat, ruht wie das stille Wasser in der Tiefe.« Der Sadhaka, der sein Chitta (Gemüt) auf diesen Lotos richtet und dadurch eine volle Kenntnis des Brahman erreicht, wird ein Wisser (Jnani), das heißt, er bekommt volle Kenntnis aller Shastras, ohne in ihnen unterwiesen zu sein. Sein Chitta wird friedevoll; er wird »gnädig gegen alle und trachtet deshalb nach keinerlei Wiederkehr. Er ist stetig, bescheiden, geneigt zu verzeihen, selbstbeherrscht und mehr, und er ist frei von Gier, Bosheit und Stolz.« (Hier sind die Worte aus dem Bhagavad-Gita angewandt.)

»Fr sieht die drei Zeiten.«<e Durch das Wissen, das er im Yoga erreicht hat, sieht er jede Sache in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. — Einige sagen, daß man hier verstehen soll, daß der Yogi das Selbst (Atma) gesehen hat, und da alle Dinge des Wissens in ihm sind, so werden sie für ihn sichtbar.

»Frei von Krankheit und Sorge.« Dadurch, daß er Siddhi in seinem Mantra erreicht hat, wird er frei von Krankheit und langlebig, und dadurch, daß er sich von den Banden der Maya befreit hat, fühlt er keine Sorgen.

Wie Hangsa, der Zerstörer endloser Gefahr.« Aus guten und schlechten Tagen entstehen verschiedene Gefahren. Der Sadhaka wird wie der Hangsa, der wiederum der Antaratma ist, der in der Fruchthülle des Sahasrara wohnt, denn er kann alle solche Gefahren vernichten und damit öffnet er das Tor der Befreiung (Moksha). Hangsa ist die Form des Antaratma. — Das Übrige ist klar.

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