Die Schule und die Revolution bis zum Ende des Convents
in Frankreich. 29
haime wolle die Jugend wieder in das 14. Jahrhundert zurüſ{leudern, „Wie, die Throne ſind geſtürzt, die Scepter zerbrochen, die Könige ſind im Ausſterben und die Altäre der Götter ſollen no< ſtehen bleiben? Glauben Sie denn, Bürger, Geſetzgeber, daß Sie die franzöſiſche Republik gründen und ſtark machen können mit anderen Altären, als denen des Vaterlandes, andern Emblemen und religiöſen Abzeichen als denen der Freiheitsbäume? .. . Die Natur und die Vernunft ſind die Götter der Menſchen, ſind meine Götter. Jch will dem Convent aufrichtig bekennen, daß ich ein Atheiſt bin.“ — Lauthenas verlangt nun am 18. Dezember, man ſolle ſich vorerſt darüber einigen, ob der Unterricht in Abſtufungen zerfallen ſolle. — Rabaut meint, den PrimärUnterricht ſei die Nation allen ſ{huldig; den höheren nux indirekt.
Nach einigen Hin- und Herreden geht man zur Beſprechung des allgemeinen Planes über, der für die Primärſchulen maßgebend ſeyn ſollte.
Petit: „Wer wird den Vortheil von den vorgeſchlagenen Primärſchulen haben? Der Reiche, der Reiche allein. Die Maſſe des Volkes kennt gewiſſe Dinge nicht und hat gar kein Bedürfniß, ſie zu kennen. Wir ſollen Republikaner bilden. Was iſ ein Republikaner? Ein Menſch, welcher, nachdem er zu den Geſeßen mitgewirkt hat, keine andere Autorität kennt, als das Geſeß, Ehe wir Primärſchulen errichten, ſollten wir erſtens den Bettel unterdrü>en ; zweitens alle Franzoſen an die Rechte und Pflichten wahrer Republikaner gewöhnen ; drittens den Eltern beibringen, wie ſie ihre Kinder bis zu deren Eintritt in die Primärſchulen am beſten erziehen.“
Lequinio: „Nur dur Vernunft und nicht durch Waffengewalt kann man Eroberungen machen und die Welt beherrſchen. Laßt jedem ſeine religiöſe Meinung, aber befleckt damit nicht den öffentlichen Unterricht!“ — Ducos; „Gerade nach großen Revolutionen muß man für den öffentlichen Unter-