Europa und Asien : oder Der Mensch und das Wandellose : Sechs Bücher wider Geschichte und Zeit

Mit iedem Tage seiner Dauer gingen Werte von 700 Millionen Mark für die Erde verloren. Nach den Angaben der Bankers Trust Company betrugen die Kriegskosten Frankreichs 37% Milliarden Dollars, die Italiens 1412 Milliarden, die Englands 49 Milliarden Dollars. Mit der Hälfte dieser im wörtlichem Sinne verpulverten Erdkrait hätte man die große Wüste zwischen Palästina und dem Euphratland in blühende Gärten umwandeln, hätte die libysche Sahara mit den Wassern des Wadi Gio bewässern, hätte den Atlantischen Ozean untertunneln, hätte auikaufen und urbar machen können halb Patagonien, Chile, Bolivia und Brasilien, hätte jedem deutschen Jungen ein kleines Fürstentum sichern können.

Nach den Verötientlichungen der in Washington ansässigen Carnegie-Stiftung für den internationalen Frieden beträgt der Menschenverlust 12990571 Personen; der Wertverlust 331 612 642 560 Dollar. — Die Kopenhagener Studiengesellschaft für soziale Folgen des Krieges schätzt die Gesamtmenschenverluste auf 45,4 Millionen. (Darunter 15 Millionen Zunahme der Sterblichkeit; 20 Millionen Ausfall an Geburten; 11 Millionen unmittelbare Schlachtopier.) . Deutschland hatte nach amtlicher Statistik an Toten 1808553; Frankreich 1459 378. Der Krieg dauerte 1623 Tage. Auf jeden dieser Tage kamen für Deutschland 1114; auf die Stunde 46 Tote. Im ganzen starben durch den Krieg 14 Millionen Deutsche. .....

Mit Ergriffenheit und Rührung lesen wir in den ältesten indischen Felseninschriften aus der Zeit Aschokas (272—222 v. Chr.), daß dieser hochgesinnte edle Mann durch ganz Indien Tierspitäler begründete, das blutige Tieropier völlig abschafite ja sogar für die Tiere der Wälder an den Landstraßen Brunnen errichten ließ.

‚Wilde Tiere gibt es nicht‘ — schreibt einer der größten Jäger — ‚aber manche Tiere werden wild, wenn sie gejagt werden‘. Ich kenne Fälle, wo ein kleiner Hirtenjunge einen Tiger auf die friedlichste Weise aus dem Gehöft herausgedrängt hat; und ich selbst bin Panthern begegnet, die um das Herannahen des Menschen sich überhaupt nicht kümmerten, sondern ruhig liegen blieben, während ich vorüberging. Ich habe auch die Jungen von vielen wilden Tieren erbeutet, von Tigern, Panthern, Löwen, Bären, Wildschweinen, Bisons und den verschiedensten Antilopearten; sie sind so zutraulich wie das Vielh in unsern Ställen, aber in manchen Gegenden, wo sie veriolgt wurden, sind sie zu wütenden und scheuen Tieren geworden.