Giorgiones Geheimnis : ein kunstgeschichtlicher Beitrag zur Mystik der Renaissance

Anmerkungen.

1) Vergl. Ad. or Gesammelte Schriften, her. v. W.W eigänd.‘ Auch zitiert beilMax v. Boehn, Giorgione, Bielefeld u. Leipzig I9OS.

2) Typischer „Änreger” scheint G. audı in dem Sinne, daß er eine ganze Reihe von Bildern nur angefangen und durdı Schüler hat zu Ende führen lassen. Als Vollender kommt nadı dem Zeugnis Michiels und Vasaris Sebastiano del Piombo und der junge Tizian vor allem in Betracht. Höchst wahrscheinlich sind aber auch viele Studienblätter und Entwürfe im Schülerkreise in den Ateliers herumgereiht worden; wie bei den Stihen des

G. Campagnola muß audı bei vielen Bildern der Cariani, Morto da Feltre, Bern. Licinio, Pordenone, ja auch Lotto angenommen werden, daß Vorlagen (Anregungen) Giorgiones zugrunde liegen. Nicıt nur die „eigenhändigen” Bilder sind daher „von Giorgione”. Voraussetzung bei dem allen scheint, daß mit Giorgione in seinem Kreise ‚ein gewisser Geniekultus getrieben worden ist, ähnlich wie das mit Lionardo bei seinen Schülern der Fall war.

3) „La telaa oglio delli 3 phylosophi dui ritti et uno sentado che contempla gli raggiüi solari cum quel sasso finto cusi mirabilmente, fu cominciata da Zorzo da Castelfranco et finito da Sebastiano Venetiano.”

Mare Antonio Michiel (1486-1552, also ein etwas jüngerer Zeitgenosse Giorgiones) der sogenannte Anonimo Morelliano. Näheres über diesen Kunstfreund und den Wert seiner Aufzeichnungen bei Frimmel, Quellenscriften, N.F. 1.1888, u. bei v. Schlosser, Die Kunstliteratur. *) Janitshek im Text zu Carl v. Lützows Werk „Die k. k. Belvedere-Galerie in Wien”. Vergl. audı Engerth „Katalog der Gemäldesammlung d. A.H.Kaiserhauses”, Wien 1882.

5) F. Widkhoff, Jahrbuch d. preuß. Kunstsammlungen XVI, 1885, S. 34 ff. Gazette des beaux arts IX, 1883, S.8 ff. Kunstgeschichtlicher Anzeiger I, I904, S. II4.

6) Emil Schaeffer, Giorgiones Landschaft mit den drei Philosophen. Monatshefte für Kunstwissenscaft II, I9IO.

7) Zweifel an Wi&hofts Deutung z. B. bei Frimmel, Galeriestudien III. Folge, I. Band, Leipzig 1898. Schaeffer loc. cit, „Gronau, Repertorium für Kunstwissenschaft-XXXI, 1908, 403f., 503ff. L. Venturi, Giörgione® ed il Giorgionismo, Mailand = Riese, Kühstchronik N. F. XXI (1900). Schrey ebenda XXVI (1915). 7 PR

©) Über das „Gegenstandsproblem” in der bildenden Kunst vergl. des Verfassers „Kunst und Religion” (Leipzig I9IQ), zweiter Exkurs, $. 109.

9) In einem Briefe vom I. Januar 1505 schreibt Bembo, der sich für Isabella d’Este um ein Bild G.Bellinis bemüht: La invenzione........ bisognera che l’accomodi alle fantasia di lui chel haa fare, il quale ha piacere che molte signati termini non si diano al suo stile, uso, come dice, di sempre vagare a sua voglia nelle pitture, he quanto in lui possano soddisfare a chi le mira”.

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