Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., str. 449

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Während im Norden und Nordweſten die Serben .von den verbündeten deutſhen und öſterreihiſ< - ungariſchen Heeren immer weiter zurü>gedrängt wurden, hatten die Bulz garen ihren Angriff an dex ſerbiſ<hen Oſtgrenze mit großer Kraft begonnen. Die erſte bulgariſ<he Armee nahm die Paßhöhen zwiſchen Belogradcik und Knjazevac in Beſiß (ſiehe Bild Seite 383). Damit beſaßen die Bulgaren die Päſſe “ des Zaglavacktagebirges. Es iſt der Grenzkamm, dex die „ rete Seite des Timoëk begleitet. Nun ſtand ihnen ein überaus ſ<wieriger Gebirgskfrieg bevor. Er wurde deswegen zu einem beſonders gewagten Unternehmen, weil der geſamte Nahſhub über die Engpäſſe des rauhen und

unwegſamen Gebirges geführt werden mußte. Allerdings

hatten die Bulgaren gerade in dieſer Art der Kriegführung bei den verſchiedenſten Gelegenheiten ihre Meiſterſhaft bewieſen. Sehr bald hatten ſie die hohe Stara Planina und die anſhließenden Kämme erreiht und ſtiegen in das Timoktal hinab. Das Zentrum dex Timoklinie und der Schlüſſel zum Weg in das mittlere Moravatal wird dur die Timokfeſtung Zajecar gebildet. Die Oſtwerke dieſes wichtigen Brückenkopſes brachten die Bulgaren na< hartnäkigem

Kampf in ihre Hand. Die Serben mußten der Überlegen-

‘heit und Tapferkeit der Bulgaren nahgeben und ihnen die drei Werke am Oſtufer des Fluſſes überlaſſen, doh bez hielten ſie vorläufig noch die ſe<s Befeſtigungen am linken

Flußufer. Während der Angriff der Bulgaren ſih hier |

weiter entwidelte, ſtießen ſie gleihzeitig auf Knjazevac weiter vor, der Güdéde der Timofſtellung und einer Torwache auf dem Wege nah Niſh. Ferner rü>ten ſie auf

die Feſtung Pirot los, den Zugang von Niſh aus ſüdöſt=

Tier Richtung. Im Süden hatten die Bulgaren endlih von Köſtendil 1md Strumica hér ſhon einen Einfall ims

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: eſchichte des IBeltkrieges 1914 115.

“ (Fortſezung.)

Bregalnicatal bei Kriva Palanka und Radoviſta (ſiehe au< die Vogelſhautfarte unten auf dieſer Seite) eingeleitet. An allen wihtigen Punkten ihrer ſerbiſ<-mazedoniſchen Grenze waren ſie alſo in flottem Vormarſch.

Die Erfolge der deutſhen und öſterreihiſh-ungariſchen Truppen, vor denen ſi< die Serben in eine neue Höhenſtellung geflüchtet hatten, brahten inzwiſchen die verbündeten Streitkräfte ſo voran, daß au< an die Niederzwingung der neuen Hinderniſſe gedaht werden fonnte, die ſtellenweiſe ſhon flankiert waren. Beſonders galt das auh von dem die neue Stellung beherrſhenden 565 Meter hohen Avalaberg etwa 15 Kilometer ſüdöſtli<h von Belgrad auf der re<ten Talſeite der Topſchiderska. Dieſer bewaldete ſteil abfallende Kegel erſtre> ſi<h mit. drei [<hmalen Rücken na<h Norden, Nordoſten und Nordweſten. Dur<h die Vertreibung der Serben von dem Erinoberg und über den bei Vita in die Donau mündenden Bolelißabach, die den Feind zum Rückgang auf Grocka zwang, waren die ſerbiſhen Stellungen am Avalaberg in der Oſtflanke bereits \<hwer bedroht. Jn

Truppen ſhon am 15. Oktober in Sturmentfernung auf die Avalabefeſtigungen heran und entriſſen den Serben die ſtart verſhanzten ‘Stellungen auf den Höhen ſüdlih “Vinca. Dabei. las eine öſterreichiſ<h-ungariſ<he Diviſion 800 tote und ſ<werverwundete Serben auf. Die Einnahme von Pozarevac ſette die deutſhen Truppen ſhon an demſelben Tage in die Lage, im breiten und fru<htbaren Tale

| der Morava , der eigentlihen S<hlagader Serbiens, weiter

vorzurü>en. “ Güdlih von SGemendria ward der Vranovoberg, vſilih von Pozarevac der Ort Smoljinag erſtürmt.

_ Nunmehx wurden auh die Avalaſtellungen von den öſter= reihiſ<-ungariſhen Soldaten nah außergewöhnlih blutigen

Bogelſchaukarte von Mazedonien mit Saloniki.

Amerikan. Copyright 1916 by Union. Deutſche Vertlagsgeſellſhaft in Stuttgart.

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Verfolgung des Gegners kamen die öſterreihiſ<-ungariſ<hen