Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., str. 460
Ganz beſonders waren die Vorſtädte, _namentli< auch die Zitadelle im Jnnern beſhädigt worden. Dagegen blie-= ben ihre äußeren Mauern, obwohl ſie nur aus Ziegeln hergeſtellt ſind, gut erhalten (. das Bild Seite 384). Große Breſchen weiſen auch die Kaſernen auf. Der Konak dagegen, die Reſidenz König Peters, blieb unverſehrt. Vor dem einſtödigen, giemli<h einfahenund wenig großartigen Gebäude, das eher den Eindru> eines größeren Landhauſes als eines Königſchloſſes mat, verſammelten ſi<h am 8. Oftobex, als nach blutigem Kampf Belgrad erobert wax, die ſiegreichen dêutſ<hen und öſter=
_donnexten die Kanonen und fnatterten vernehmbar die- Gewehre und aus den brennenden Häuſern ſ{<lugen praſſelnd hohe Flammengarbén empor, während ſich dichte Rauhwolken über die Stadt wälzten und den Horizont in tiefes Dunfel hüllten. Aus dieſer wie gewitterdrohenden Finſternis ragte unverſehrt und hell der Konaf hervor. Die Sonne brach dur die Wolfen und ihre Strahſen warfen grelles Licht auf die weißgetimhten Mauern. Unten im Park wogten in Scharen öſterreihiſ<-ungariſhe und deutſhe Soldaten; die aufgepflanz‘ten Seitengewehre ſunkelten und aus ihren gebräunten Geſichtern lachte die Siegesſreude. Deutſche Offiziere waren inden verlaſſenen Konafk eingedrungen; __jeßtſah man ſie oben auf der Plattform _des Daches erſcheinen und wenige Au__ genblide ſpäter ſtiegen auf den Maſten __ die öſterreichiſch -=ungariſhe und die deutſhe Flagge empor. Ein deutſcher Hauptmann, dex ſhon als erſter auf den Forts von Breſt-Litowsk das \<hwaLrzweiß-rote Banner aufgepflanzk hatte, durfte ſich jezt au<, rühmen, die erſte deutſche Fahne auf dem Palaſt des Kdnigs von Serbien gehißt zu haben. Brauſender Jubel erſ<oll, als die Flaggen dex verbündeten Kaiſerreiche auf _ dem Dach des Konaks im Winde wehten. _ Müßen und Helme grüßten unter niht endenwollendem Hurra die ruhmreihen Fahnen und die waceren Offiziere, die dieſe Tat vollbracht hatten. Sieges=trunken drü>ten die deutſhen und öſterreihiſ<h-ungariſhen Soldaten eîinander die Hände; alle Anſtrengungen und Leiden des langen Feldzuges waren * vergeſſen, Mut und Zuverſicht leuchtete in aller Augen und es wax, als weile Prinz Eugen, der edle Ritter, mit ſeiner | Heldenſchar unter den neuen Belgrad= _ſtürmexn. Nicht Peter Karageorge=witſh, den die Mörder des Königs Alexander und der Draga Maſchin auf den Thron erhoben, herr|<t heute mehr in Belgrad, das wie vor mehx als Zwei= hundert Jahren wiedex unter dem DoÞ="pelaar ſteht und deſſen Herrſcher wieder ein Habsburger iſt, die ſeit Prinz Eugens Tagen den Titel eines Großwoiwoden von Serbie E Der dritte große Durchbruchsverſuch an der italieniſchen Front. R ——— —— E Von Major a. D. Ernſt Mora E __ Beobachtungspoſten auf dem Dache eines Hauſes. : N (Hierzu die Bilder ſowie die Kavte Seite 3930—89.) Unſere Berbündeten an der Südtiroler Fron Son zweimal hatten die Jtaliener e heblicher Kräfte ver-
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‘Nach Photographien von Az Eft, Budapeſt. untex Aufbietung er
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reichiſ< - ungariſhen Truppen. Noh