Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., str. 502

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Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.

_ Überſiht. — Jm Monat September 1915 ſind an deutſchen Flugzeugen verloren gegangen: : im Luftkampf | 3 ve 2 dur< Abſchuß von der Erde aus . 2

7. Flugzeuge.

im ganzen Im gleichen Zeitraum verloren unſere Gegner: N Engländer Franzoſen im Qa A 11 i dur< Abſhuß von de / Dea 8 4 dur< Landung in un hinter unſerer Linie 8 E ma 22 = 830 Flugzeuge.

In den nächſten Tagen ließen die Engländer es bei Angriſſen mit Handgranaten auf das Werk nördli< von Loos bewenden. Dabei büßten ſie zahlreihe Tote und Ver-

wundete ein vnd ließen 80 Gefangene und 2 Minenwexſer

in der Hand der Deutſchen. Das Grabenſtü>, das ſi die _ Franzoſen am Vortage an der Höhe von Givenhy er-

rungen hatten, mußten ſie wieder herausgeben und verloren

4 Maſchinengewehre. Jn der Champagne wurden nord=weſtlih von Souain Angriffsabſihten der Franzoſen re<ht-

“zeitig erkannt. Dort lag au ein \<hweres Feuer auf den '

deutſhen Stellungen, die deutſhe Artillerie verhinderte aber das beabſihtigte Vorgehen des Feindes. Bei Vauquois gelang den deutſhen. Pionicren die Vereitlung eines Umfangreichen franzöſiſhen Minenangriffs. Noh ehe ex zur Ausführung gelangen konnte, wurden zahlreiche Minenſtollen mit den darin befindlihen franzöſiſhen Pionieren “geſprengt. : - : Während es auf der nördlihen Angriſſsfront am 5. DE tober verhältnismäßig ruhig blieb umd nur an der Höhe “nordöſtli< von Neuville ein \<hwerer franzöſiſcher Handgranatenangriff abzuweiſen war, verſuchten die Franzoſen an der ſüdlichen Durhbruchſtelle in der Champagne die Wiederaufnahme des Hauptangrifſs auf der ganzen Linie. Wieder ſollte ein überſtarkes Artilleriefeuer, das ſih nachmittags zu äußerſter Gewalt erhob, die deutſ<hen Stellungen exſ<hüttern. Unterdeſſen verſuhte der Feind, die Sturmtruppen zuſammenzuziehen und bereitzuſtellen. Die “wacſame deutſche Artillerie hielt aber die feindliche Ausgangſtelluñg unter ſo wirkſamem Feuer, daß die FranZoſen nur an vereinzelten Stellen ihre Sturmkolonnen vorbringen konnten. Dieſe konnten aber weder an der Straße von Somme-Py—Souain no< nördlih und nordöſtlih von der häufig genannten Beauſéjourferme und nordweſtlih

von Ville-ſur-Tourbe in die deutſhen Stellungen ein-

dringen, vielmehr brachen alle ihre häufig wiederholten Angriffe an ſämtlichen genannten Punkten erfolglos zuſammen. Der Einſag an Munition und die Menſchenopfer der Franzoſen waren wieder einmal völlig zwe>los geweſen. _ Trotzdem fam es au< am 6. Oktober zur Wiederholung der Maſſenangriffe in der Champagne. Das Artilleriefeuer wurde zu äußerſter Heftigkeit geſteigert und die deutſchen Truppen ſahen wieder einen kampfreichen Tag vor ſih. Bei “Souain hatten ſie ſehs wu<htige Borſtöße der Franzoſen auszuhalten. Dabei ließen dieſe nah furchtbar ſhweren Opfern 2 Offiziere und 180 Mamn als Gefangene in der Hand der Verteidiger. Weſtlich der Straße Somme-PySouain in der Richtung Sainte-Marie ſette der Feind zwei völlig friſhe neue Diviſionen ein, die an einer Stelle bis in die vorderſte deutſhe Linie eindringen konnten, wo die franzöſiſhen Granaten in den deutſchen Verteidigungseinrichtungen allzu vernihtend gewütet hatten. Sofort aber ſetzten die Deutſchen einen kräftigen Gegenſtoß an, warfen die Feinde aus den gewonnenen Stellungen völlig wieder hinaus und nahmen 12 Offiziere, 29 Unteroffiziere, 550 Mann gefangen; au< 2 Maſchinengewehre wurden erbeutet. Öſflich der genannten Straße kam der Feind umter. ſchweren Verluſten mit ſeinen Maſſenangrifſen zu keinem nennenswerten Erfolg, denn die Wegnahme eines geringfügigen Grabenſtü>es öſtlih des Navaringehöftes kam als _ Fortſchritt für ihn um ſo weniger in Betracht, als ſie niht einmal unbeſtritten blieb. Die Deutſchen gingen dort ſogleih zum Gegenangriff über. Tahure vermochten die Franzoſen nah hin und her wogendem Kampfe ſhließlih: einen Raumgewinn von 800 Metern zu behaupten, weiter konnte ihr Angriff unter Der Wucht

| den waGſamen Deutſchen ſehr ſhnell abgeſhlagen.

- fangenen au< zwei Maſchinengewehre.

Bei und nördlih von

deutſher Gegenangriffe niht vorgetragen werden. Nordöſtlih und nördli<h des Beauſéjourgehöftes verſuchte der Feind no<hmals verzweifelt dur<hzukommen, ſeine Unternehmungen mißlangen jedo< hier wieder gänzlih. Die Stellungen blieben dort am Ende heißer Kämpfe reſtlos | in deutſcher Hand, der Feind verlor ſogar außer 3 Maſchinengewehren auh 8 Offiziere und 300 Mann als Gefangene. Die alte Angriffſtelle nordweſtlih Ville-ſur-Tourbe war

| ebenfalls wieder das Ziel eines heftigen Durhbru<v erſu<s.

Nachdem dieſer erfolglos geblieben wax, wiederholten [|< tagsüber hier nur matte Vorſtöße, die zurü>geſ<lagen wurden, wenn ſie niht ſhon im Artilleriefeuer der Deuthen erloſchen. : Abſeits von den Hauptſtößen wagten die Franzoſen im Aisnetal bei Sapigneul einen Überfall auf ein vorſprin=gendes Grabenſtü>, ihr ſchwacher Verſu<h wurde aber E WW S dem nördlihen Angriffſsraum kam es nur bei Arras zu be=deutungsloſen Handgranatenkämpfen. Im ganzen waren die Deutſchen auh na den Ereigniſſen dieſes harten Tages, dex nah einer wütenden Beſchießung aus \{<werſten Ka=libern wieder zu den erbittertſten Nahkämpfen geführt hatte, ſiegreih geblieben. Das Grabenſtü> öſtlih des Navarin= gehöftes hatten die Deutſhen ſhon am 7. vormittags WieDer in ihrem Beſißz und erbeuteten dort außer einigen GeInfanterieangrifſe der Franzoſen, die nah ſtarker, erſt am ſpäten Nachmittag

einſeßender Artilleriebeſhiezung in der Naht verſuht WUL=

den, blieben ‘erfolglos. Die Deutſchen abex nahmen bei

“einem eigenen Vorſtoß auf eine vorgeſhobene feindliche

Stellung ſüdlih von Sainte-Marie-à-Py 6 Offiziere Und 9250 Mann gefangen. Öſilih der Argonnen hatten ſie ferner Erfolg im Sappenangriff auf feindliche Minenſtollen, von denen ſie mehrere dur<h Sprengungen vernihteten.

Am 8. Oftober rafften ſi< auch die Engländer bet BVer=melles wieder zu einem Angriff mit ſtarken Kräften auf, doh wurden ſie unter erheblichen Verluſten zurü>geſ<hlagen, ſüdweſtlih des Dorfes Loos machten Die Deutſchen ſogar bei einem örtlihen Angriff kleinere Fortſchritte. Jn dex Champagne verſuchten die Franzoſen nah ſtundenlanger Artillerievorbereitumg wieder einmal einen Angriff auf die Stellumg öſtlich des Navaringehöftes. Zwar gelangten ſie an einzelnen Punkten in die Gräben, aber emem tatfräf= tigen deutſhen Gegenangriff mußten ſie weihen und LOE Zier und 100 Mann als Gefangene zurüd>laſſen. An dieſem Tage fam es auh in den Vogeſen zu einen Erfolg für die Deutſchen. Sie nahmen den Franzoſen die heißumfkämpfte Höhe ſüdlih Leintry ab und behielten von den Feinden 1 Offizier, 70 Mann, 1 Maſchinengewehr und 4Minenwerſfer.

Der nächſte Tag brachte neue deutſche Eroberungen. M der Champagne gewannen die Deutſchen auf einer Fronts breite von 4 Kilometern mehrere hundert Meter Des vor wenigen Tagen verlorenen Raumes _Zurü>, während ſie an der Höhe öſtlih von Souchez einige Gräben exſtürmten und ein Maſchinengewehr erbeuteten. Am 10. VDÉtober ſpielten ſih bei Souchez-Neuville und in Her Champagne bei Le Mesnil Handgranatenangriffe ab, mit denen die Fran=zoſen aber nichts erreichten. Im übrigen ſtand der Tag im Zeichen energiſcher Luftkämpfe, bei denen die Deutſchen dur<hweg die Oberhand behielten. Nicht wenige? als vier feindliche Flugzeuge gingen den Gegnem verloren. Ein engliſches Flugzeug wurde öſtlich von Poperinghe zum Abſtuxz gebraht. Der im Generalſtabsberi<t ehrenvoll erwähnte Leutnant Immelmann holte ſein viertes feindliches Flugzeug innerhalb kurzer Zeit aus 4000 Metex Höhe herab, dem bald zwei weitere folgten (ſiehe auch Seite 434 und das Bild Seite 435). Jn der Champagne bei Somme= à-Py und auf den Maashöhen weſtlich von Hattonchatel verloren die Franzoſen im Luftkampf je einen Kampfdoppelz deer, die Deutſchen dagegen nur ein Beobachtungsflugzeug ſüdlih des Prieſterwaldes. Am 11. Oktober fühlten

ſich die Feinde in den gewonnenen Stellungen öſtlih von

Souchez nicht mehr ſicher und verſuchten, Überraſhungen dur einige Angriffe vorzubeugen, doh. ſhon am nächſten Tage mußten ſie aus den tags zuvor noc gehaltenen Grabenſtü>en heraus. Angriffe dex Engländer, die bei Vermelles wieder auflebten, und ebenſo neu auffla>œèrnde Angriffe

“auf dem ſüdlihen Shauplaß bei Tahure brachen an dem

deutſhen Widerſtand blutig zuſammen. Die Vogeſenkämpfe, die von den Franzoſen mit ſteigendem Eifer geführt wurden,