In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

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frommen Augenauffchlag, Ordensgewand und Kappe die eijige Büßermiene hervorgerufen, jondern durch) die im ynnern fich jtill vollziehenden Wandlungen während des Stlojteraufenthaltes. Sie ändern im Laufe der Jahre den Charakter und dementjprechend die Form der Vhyfiognomie. Darum jang Bodenjtedt die vielzitierten Zeilen:

Su jedes Menjchen Gejichte

Steht jeine Geidhichte,

Sein Hafjen und Lieben

Deutlich geichrieben;

Sein innerjteg Wejen

63 tritt hier ans Licht —

Dod nicht jeder fann’s lejen

Veriteh'n jeder nicht.

Sucht nicht jeder Kaufmann, jeder Neijende, jeder Lehrer, jeder Verliebte, jeder Staatsanwalt und Richter nad) Diejer ftummen Sprache des Geiftes. Dem Studium der Wortjpradje haben jich alle gewidmet, aber die Grammatik der Mienenjprache, diejfe ewige Sprache der Menjchheit, wie jie Piderit nennt, juchen jie mühelos zu erbafden. Darum Die zahliofen Fehlichlüffe, Sertüümer und das Ein= reihen der Dienjchen in jo unbejtimmte Sta= tegorien, wie qut umd böje, flug und dumm, offen und verjchlojjen.

Dem Wifjenden ilt die Bhyjiognomie das, mas der Kompaß dem Seefahrer, Das Barometer dem tetenro[ogen, das Reagenzglas dem Chemiker it. Er läßt ji nicht auf Brophezeiungen und Deus nr. a. Caeser.