Inschriften für Grabdenkmäler

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6453. Die Hoffnung führt uns ins Leben ein, Sie umflattert den fröhlihen Knaben, Den Jüngling begeiſtert ihr Zauberſchein, Sie wird mit dem Greis niht begraben: Dann beſchließt er im Grabe den müden Lauf, Noch am Grabe pflanzt er die Hofſnung auf.

644. Mit dem Menſchen wird die Hoffnung Jn die Erde ſtill geſenkt: Sie verklärt den Geiſt zum Engel, Wenn den Leib die Gruft empfängt. 645. Hier, Menſch! erkenne was du biſt; Hier lerne, was dein Leben ift; Ein Sarg und nur ein Leichenkleid Bleibt dir von dieſer Herrlichkeit:

646.

Mein Grabſtein, Leſer, lehre dir,

Wie alles Jrdiſhe muß enden.

Wo bleibt des Lebens Pracht und Zier, Wenn wir uns zu dem Grabe wenden? Was ich jeßt bin, das mußt du werden; Das iſ des Menſchen Los auf dieſer Erden.

647. Uns ſammelt alle, klein und groß Die Mutter Erde in ihren Schoß. 648. Komm, 0 Chriſte, komm uns anzuſpannen, Cs uns auf und führ uns bald von dannen: Bei dir, o Sonne, Jt der Frommen Seelen Freud und Wonne.

649. Es iſt fein Tod in der atur, Vollendung und Entwi>lung nur; Denn aufwärts {hwinget ſih der Geiſt, Wenn auch der Tod das Band zerreißt.