Inschriften für Grabdenkmäler

670.

Was iſt dieſe Welt mit ihren Schäßen

Gegen jenes Glüd, das Gott verſpricht!

Himmliſch wird der Himmel uns ergötzen,

Hier begreift es unſer Geiſt noh nicht. (Seume.) G77.

Was iſt unſer Los auf Erden?

Ob es noch ſo köſtlich ſei,

Iſt's doh nie ganz von Beſchwerden,

Sorgen, Furcht und Kummer frei.

Schnell folgt hier auf Luſt oft Weinen;

Dort nur wird die Zeit erſcheinen,

Wo kein Wechſel mehr uns beugt. Wo das Glü>k beſtändig ſteigt. (Schmolfe.)

678.

Der Ruhm mit ſeinen Sonnenbli>en,

In Dunkel bald verkehrt er ſich!

Der Schönheit Glanz, der Lieb Entzüen Sind Blüten, ah! das Grab zu {müd>en —

Der Himmel nur glänzt ewiglich. (Freiligrath.) 679. Wer wahre Tugend liebt, der ſtirbt niht ganz. (Cronegaf.) 680.

Über der Erde da walten Sorgen ;

Im Schoße der Mutter iſt jeder geborgen!

O, Nacht des Todes, du betteſt weich!

Das Grab, das Grab macht allein uns gleich.

681.

Land der Verheißung, du führeſt die Müden Nach Stürmen und Kämpfen zum ſeligen Frieden! Wenn Freude verſhwindet, wenn Hoffnung verläßt,

Das Grab, das Grab hält den Anker feſt. (Mahlmann.)