Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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das Bild des äußern Ndamd war, und Jakob das Bild Chrifti und feiner wahren Chriftenbeit.

4. Ufo Tol ein Ieder, der fi will einen Chriften nennen, der Magb Sohn, das ift, den irdifhen böfen Willen von fid ausfoßen, immer tödten und zerbreen, und nicht in die Erb: [Saft einfegen, nit dem Thieemenfchen das Perlein zum Spiel geben, daß er fih in dem äußern Lichte in der leifcheeluft ftets erluftige; fondern mit unferm Water Abraham den Sohn unfers rechten Willens an den Berg Moria führen und im Gehorfam Bott aufopfern wollen, immer gern in Ehrifti Zode der Sünde abfterben, dem Zhier der Eitelkeit feine Ruhe in Ehrijti Reiche einräumen, nicht laffen geil, boffärtig, geizig, meidig und bo®Baftig werden. Diefe Eigenfchaften find alle des Jjmaels, der Magd Sohn, welhem Adam in feiner Eitelkeit von der bubleri{hen Hure der falfhen Magd, von des Teufeld Imagination, aus der irdifhen Eigenihaft in Yleifh und Blut gebar.

5. Diefer Spötter und Titelhrift ift ein Hurenfohn, der muß hinausgeftoßen werden; denn er foll das Erbe Ehrifti im Reiche Gottes nicht erben. Joh. 6. Er ift fein Nugen und ift nur Babel, eine Verwirrung der eigenen Spradye in viel Spra: Gen. Er ift nur ein Schwäger und Zänfer um die Erbfdaft, und will fie erfhmwagen und erzanten mit feiner Mundheuchelei und Sceinheiligkeit, und ift dog nur ein blutdürftiger Mörder des Ubels, feines Bruders, weldher ein wahrer Erbe if.

6. Darum fagen wir, als wir’s erfannt haben, dak fid ein Menfh, der fi einen Chriften nennen will, fol prüfen, was für Gigenfhaften ihn treiben und regieren; ob ihn der Geift Ehrifti zur Wahrheit und Gerechtigkeit, und zur Liebe des Näch» ften treibe, daß er gern mollte Gutes thun, wüßte er nur, mie er fönnte. Und fo er befindet, dag er einen Hunger nach folder Tugend hat; fo mag er gewiß denken, daß er gezogen wird, fo foll er e8 ins Werk richten, nicht nur wollen und nicht thun. Im Wollen ftehet der Zug des Baterd zu Chrifto, aber im Thun ftehet das rechte Xeben.

7. Denn der rechte Geift thut recht. If aber der Wille zum Thun, und das Thun aber nit folget: fo ift der rechte Menfh in der eiteln Zuft, welche das Thun hält, gefangen, und if nur ein Heuchler, ein Sfmaeliter. Anders redet er und ans ber3 thut er und bezeuget, daß fein Mund ein Kügner if. Denn das er lehret, das thut er felber nicht, und dienet nur dem thierifhen Menfhen in der Eitelkeit.