Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

== 119 => nur mit Tröften, und ein fremdes Kind fremder Effeng bleiben.

Mein, die fremde Eifenz erbet nit die Kindfhaft, fondern die ingeborene Eifenz erbet fie.

13. Diefelde ingeborene Effenz in nicht von diefer Welt, fondern im Himmel, davon St. Baulus fagt: Unfer Wandel ift im Himmel. Die findliche Efjenz wandelt im Himmel, und der Himmel it im Menfhen. So aber der Himmel im Menfhen nicht ofen ift und er mur vorm Himmel heucheln ftehet und fpricht: ih bin von außen, aber Ehriftus will mid aus Gnaden einnehmen, fein Perdienft ift ja mein: ein folcher it nad) dem äußern Menfchen in der Eiteffeit und Sünde, und mit der Seele in der Hölle, ala in Gottes Zorn.

14. Darum lernet’s recht verftehen, was ung Chriftug hat gelehret und geihan. Gr ift unfer Himmel; er muf in uns eine Geftalt gewinnen, follen wir im Himmel fein. ©o it alsdann der innere Seelenmenfh mit dem H. Leibe Ehrifti, alg in der neuen Geburt, im Simmel, und der äußere fterbliche ift in der Melt. Davon fagt Ehriftug: Meine Schäflein find in meiner Hand; Niemand fann fie mir heraugreißen. Der Bater, der fie mir gegeben hat, ift größer denn Allee.

Das Sehe Kapitel,

1.. Lieben Brüder, wir wollen treulich mit euch reden, nicht aus heuhlifhem Munde, dem Antichrift zu gefallen, jondern aus unferm Berlein, au Hriftlicher Effenz und Wiffenihaft, nicht aus der Hülfe und Hiftorie, fondern aue findlihem Geiite, aue Ehrifti Wiffenfhaft, als "eine Rebe am Weinftod Chrifti, aue dem Dlaape deren in ung eröffneten Wiffenihaft in Gottes Rath.

2, Man bindet uns anjego an die Hiftorien, an die fteis nernen Kirchen, welche zwar in ihrem Werthe gut wären, jo man auch ten Tempel Chrifti darein brachte.

3. Man Iehret, ihre Abfolution fei Bergebung der Sünden; item, das Abendmahl nehme die Sünden weg; iten, det Geift Gottes werde vom Predigtamt eingegojien.

4. Diefes Alles hätte feinen Weg, fo e3 recht erfläret würde und man nicht nur an der Hülfe hinge. Mander gehet zwanzig