Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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Geriht und eine Srremahung der Welt, eine Öleignerei des Teufele, damit er die Einfalt blendet.

4. Alles was außer Gottes Geift Iehret und bat nicht gött« lihe Erfenntniß, und wirft fih dod zum Lehrer in Gottes Reich auf und will Gott mit Lehren dienen, das ift falf, und dienet nur feinem Abgottbauhe und feinem folgen hoffärtigen Sinn, dah er will geehret fein und mill heilig genannt fein. Er trägt ein ermwählet Amt von Menfchenkindern, welhe ihm aud nur beuheln und ihn um Gunft willen dazu geordnet haben. Chriftus forah: Wer nicht zur Thür in den Schaafitall Hineingebet, das ift, durch ihn, fondern fleigt andere wo hinein, der üt ein Dieb und ein Mörder, und die Schaafe folgen ihm nit, denn jie fennen feine Stimme nicht.

5. Er bat nicht die Stimme des Geiftes Gottes, fondern nur die Stimme jeiner Kunft, feines Lernens Er lehret und nicht Gottes Geift. Aber Chriftus jpriht: Alle Pflanzen, die mein bimmlifcher Vater nicht gepflanzet hat, jollen auggerottet merden, Die will denn Der hbimmlifhe Pflanzen pflanzen, der gotilug ift, fo er do& feinen Saamen in feiner Kraft in fih hat? Chriftus ipriht rund: Die Schaafe hören feine Stinnme nicht, fie folgen ihm nit.

6. Das aufgefhriebene Wort ift nur ein MWerkjeug, damit der Geift leitet. Das Wort, das da lehren mill, muß im dem budhitabiichen Worte lebendig fein. Der Seit Gottes mug in dem buditabifchen Halle fein, fonjt ift feiner ein Lehrer Gottes, fondern nur ein 2ehrer ver Buchftaben, ein Wilfer der Hiftorien, und nicht des Geijtee Gottes in Chrifto. Alles, damit man Gott die nen will, mus im Glauben gejhehen, als im Geifte: der macht das Merk völlig und vor Gott angenehm. Was der Menih im Glauben anfühet und thut, das thut er im Geifte Gottes, welcher im Werke mit wirfet; das ift Gott angenehm, denn cr hat’s felber gemadht, und feine Kraft ijt darinnen, es ijt heilig.

7. Bas aber in der Selbheit ohne Glauben gemadt wird, das ift nur eine Figur oder Hülfe eines rechten hriftlichen Werke.

8. Dieneft du deinem Bruder und thuft ed nur aus Gleif« nerei, und giebjt ihm ungern: fo dieneft du nicht Gott. Denn dein Glaube gehet nicht aus Liebe in die Hoffnung in deine Gabe, Wohl dieneft du deinem Bruder, und er danfet an feinem Theil