Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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bemweglih und wirkend wird. Welche nun in diefer Zeit mit Chrijto haben gewirket und nicht in Nleifches Luft, Die werden eine große Kraft und fhöne Glorifieirung in und an fi haben. Die Undern aber, welche nur auf eine zugerechnete Genugthuung allein gewartet und unterdejfen dem Baucgotte gedienet, umd fich doch endlich befebret Haben und zur Huld fonmmen find, diefe werten nicht fo große Kraft und Erleudtung haben. Darum wird es mit diefen ein Unterfchied fein, wie mit Sonne, Mond und Sternen und den Wiejenblumen in ihrer Schönheit, Kraft und Tugend.

50. Der Sünger fprah: Wie oder dur) wen fol die Welt gerichtet werden ?

Der Meifter fprah: Mit göttliher Bewegnig, Durch die Perfon und Geift Chrifti; der wird dDurh das Wort Gottes, das Menfh ward, von fih fcheiden das Chriftum nicht angehböret, und wird fein Reih in dem Drte, mo diefe Welt ftehet, ganz offenbaren, denn die Bewegnig der Scheidung gefshieht überall zugleich.

51. Der Jünger fprah: Wo werden denn die Teufel und alle Berdammien hingemworfen werden, fo der Dit diefer ganzen Welt das Reih Chrifti it und glorificiret werden foll® Werden fie außer dem Drte Ddiefer Welt getrieben werden, oder wird Ehrijtus feine Herrfhaft außer dem Drte diefer Welt haben und offenbaren?

Der Meifter fprah: Die Hölle bleibet im Drie diefer Welt an allen Enden, aber dem Himmel verborgen, roie die Nacht im Tage verborgen if. Das Licht wird erwig in die Finfternis fiheis nen, und die Finfternig fann das nicht ergreifen. So ift das Richt das Neih Chrifti und die Finfternig ift die Hölle, darinnen die Teufel und Gotilofen wohnen; alfo werden fie vom Reiche Ehrifti unterdrüdt und zum Fußihemmel als zum Spotte gefeket merden.

52. Der Jünger fprah: Wie werden alle Völker vor das Gericht geitellet werden?

Der Meijter fprah: Das ewige Wort Gottes, daraus alles geitlihe Freatürliche Leben gegangen ift, bemeget fih zu der Stunde nach Liebe und Zorn in allem Leben, was aus der Eroigkeit ift, und zeucht die Kreatur vor das Urtheil Chrift. Durch folche Bemegniß des Wortes wird dag Leben in allen feinen Merken offen» bar, und wird cin Seder fein UrtHeil und Gericht in fich fehen und empfinden, denn das Gericht wird in des menfhlichen Keibes

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