Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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auch der Menfh, mwenn er fäffet ben Teufel mit feinem Gift in fie; herrfchen.

Nun gleichrote In der Natur Gutes und Böfes guillet, heres fhst und Äft: alfo audy im Menfhen, Der Menfch aber ift Got: te8 Kind, den er aus bem beten Kerr der Natur gemacht hat, zu Gerefhen in dem Guten und zu überwinden bas Bofe. Ob ihm gleih das Böfe änhängt, gleihwie in ber Natur das Böfe an Suten hänget, fo kann cr doch das Böfe Überwinden; fo er feinen Geift in Sort erhebet, fo quillet in ihm ber heilige Geift und Hilfe ihm fiegen, j

Gieihroie die gute Qualität in der Natur mächtig ift zu fie gen über die böfe, denn fie ift und fommt aus Gott, und der heis tige Geift ift HDerefcher berin: alfo auch ijt die grimme Quaiität mächtig zu fiegen in bet boskaftigen Coele; teun der Teufel ift ein mächtiger Derrfcher in der Grimmigkeit, und ift ein etsiger Fürft derfelben, — Der Menfh aber bat fi feldft in bie Grim: migfeit geworfen duch ben Kal Adams und Evas, baf ihm bag Böfe anhängetz fonft wäre fein Quell und Zrieb allein in dem Guten. Nun aber ift’$ in beiden, und heißet nun wie St. Pau: lus faget: miljet ihe nicht, welhemn ihr cudy begebet zu Snechten in Gehorfam, deb Rnscht feid ihr, dem ihr gehotfam feib, entiwes der der Sünde zum Tode, oder dem Gchotfam Gotirs zur Ge: techtigteit, Nom. 6, 16 Weil aber ber Menfh in beiden ben Trieb bat, fo mag er greifen zu Wweldem er will; dent er Iebet in bierer Meit ziwiihen beiden und find beide Qualitäten, bofe und gut, in ihm; in welches der Menfd wallet, damit mird er ange tkan, ir heilige ober höllifche Kraft. Denn Ehriftus fpricht: mein Pater mill den heiligen Geift geben denen, die ihn barıum bitten, Sue, 11, 13. Auch fo hat Gott dem Menfhen das Gute befohe len und Das Döfe verboten, und laftes noch). täglich.predigen, rufen und Thrrien, und den Menfhen vermahnen zum Guten, babei man ia wohl erfennet, dag Gott®dns Bir nicht will, fondern will, daB fein Neid, Eortime und fein Wille gefchehe wie im Hims nel aifo auch auf Etden,

Weit aber der Menfh durch die Sinbe vergifre, daB bie arimme Qualität fomwohl a8 die gute in ihm Herefdt, und nun halb tobt und mit großem Unverftande Gott feinen Schöpfer, for tochl au bie Matue und ihre Wirkung, nicht nehr erkennen

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