Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

Fe

leuchtet; denn menn die Hige mit dem Lichte in bie harte Kälte fommt, fo thut’3 einen grimmigen Bliß, ganz Feuer» und Kichtfarbe. Derfelbe Blig fährt zuriick und dag füge MWaffer fängt ihn, und fährt in berfelben, Grimmigfeit auf und verwandelt fich in dem Auffahren und Erfchreden in grüne oder himmelblaue Farbe, und zittert wegen des grimmen Bliss. Der Blis an fi) felber behält feine Grimmigfeit: davon entjteht die bittere Qualität oder der bittere Geift. Diefer fahrt nun in der- herben Qualität auf und entzündet die Härtigkeit mit feinem grimmen Quell, und dag Kicht oder der Blig trodnet fi, in der Härtigkeit und fcheinet hell, viel Lichter al3 der Sonne Glan;.

Es wird aber in der harten Qualität gefangen, daß es Fürperlicher Weife beftehet und muß ewig alfo leuchten. Der Blig zittert in dem Korper wie ein grimmiges Auffteigen: damit werden immer und emwiglic, alle Qualitäten gereget. Der Blis des Feuers in dem Lichte zittert und triumphiret immer alfo, und die HärtigEeit ift immer der Xeib, der e8 behält und vertrodnet. Und diefeg Regen in der Härtigkeit ift der Zon, daß es fihnllet; und das Licht oder der Blis madıt den Klang; und das füge Waffer madıt den Klang fanft, dag man ihn zum Unterfchiede der Kede gebraus hen Eann.

Hier merfe die Geburt der bittern Qualität nod “beffer: Der bittern Qualität Urfprung ift, wenn der Blig des Lebens in der Hiße aufgehet in die herbe Dualitätz und wenn dann nun der Blig des Feuers, in Vermifhung des MWaffers und die herbe Qualität kommt: fo fährt der Geift des feurigen Blites den herben und harten .Geift, und das beides zufammen ift ein eiftiger, firenger, grimmiger Quell, der da miüthet und ftreng reißet, gleich einer feurigen firengen Grimmigkeit. Ich. fan es mit nichts vergleichen als nur mit einem Donnerfhlage, wenn das grimme Feuer zuvor hernieder führt, daß einem das Sehen vers gehet: daffelbe grimme Feuer ift diefer beiden Conjunction rt,

Nun merke Wenn nun diefer Seuergeift und der herbe Geift fi) mit einander würgen, fo macht der herbe eine ftrenge, harte, Falte Herbigkeit, und der feurige eine fchredliche, grimntige Hisigkeit. Das Auffteigen der Hige und der Herbigkeit nun madıt einen zitternden, grimmen, erfchredlihen Geift, der da wüthet und tobet al3 wollte er die Gottheit zertrennen. Du mußt aber Dieß eigentlich verjtehen,

Die ift alfo in der Qualität Urfprung in fich felbit; aber mitten im Auffteigen diefes grimmen Geiftes, wird diefer Geift im fügen Waffer gefangen und gefanftiget: da mandelt fich fein grim= miger Duell in eine zitternde, bittere, grünliche Sarbe, gleidy der grünlichen Dunkelheit, und behält in fich felber aller drei Qualitäs ten Art und Eigenfhaft, nämlich der feurigen, herben und füßen,